US-Banken:Auf Wirtschaftskrise gut vorbeitet

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Die Notenbank Fed in Washington unterzieht die US-Banken seit der Finanzkrise 2008 regelmäßigen Belastungstests. (Foto: Kevin Lamarque/REUTERS)

23 Geldinstitute in den USA haben einen Stresstest der Notenbank Fed bestanden. Dabei ging es um das Szenario eines schweren Konjunktureinbruchs. Die Deutsche-Bank-Tochter war besonders erfolgreich.

Die in den USA aktiven Großbanken können nach den Ergebnissen des jährlichen Stresstests eine Wirtschaftskrise im Ernstfall gut meistern. In dem Negativszenario der US-Notenbank (Fed), das einen schweren Konjunktureinbruch annahm, konnten die 23 getesteten Institute im Durchschnitt eine Kapitalquote von 10,1 Prozent behalten, wie die Fed am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Gefordert waren mindestens 4,5 Prozent.

Angesichts der Turbulenzen unter den US-Regionalbanken im Frühjahr, in deren Folge es zu Zusammenbrüchen von Instituten kam, stand der turnusmäßige Belastungscheck diesmal besonders im Blickpunkt. Fed-Vizechef Michael Barr sagte, die Ergebnisse zeigten ein "starkes und widerstandsfähiges" Bankensystem. Er betonte aber auch, dass dies nur ein Maß für die Gesundheit des Sektors sei. "Wir sollten bescheiden bleiben, wenn es darum geht, wie Risiken entstehen können." Die Bankenaufsicht müsse ihre Arbeit fortsetzen, um sicherzustellen, dass Geldhäuser gegenüber einer Reihe von wirtschaftlichen Szenarien, Marktschocks und anderen Belastungen widerstandsfähig sind.

Die US-Tochter der Deutschen Bank, die in der Vergangenheit mehrmals durchgefallen war, schnitt mit einer kräftigen Kapitalquote von 17,4 Prozent ab. Die schlechteste Quote wies das Geldhaus Citizens mit 6,4 Prozent aus. Der Finanzkonzern Charles Schwab kam mit 22,8 Prozent auf den höchsten Wert. Dem Belastungscheck unterzogen wurden zudem die US-Großbanken Bank of America, JPMorgan, Morgan Stanley, Citigroup, Goldman Sachs und Wells Fargo.

Das Negativszenario der Fed sah diesmal ein Hochschnellen der Arbeitslosenquote um 6,5 Prozentpunkte vor. Im Test 2022 waren es nur 5,8 Prozentpunkte. Im Krisenszenario wurde diesmal zudem ein 40-prozentiger Einbruch der Preise für Gewerbeimmobilien angenommen. Die 23 getesteten Institute würden im Negativszenario der Fed den Ergebnissen zufolge zusammen 541 Milliarden Dollar Verluste erleiden. Zu diesen Gesamtverlusten zählten laut Fed mehr als 100 Milliarden Dollar aus Gewerbeimmobilien und Wohnungsbaufinanzierungen sowie 120 Milliarden Dollar an Kreditkartenverlusten. Die Federal Reserve hatte die Stresstests als Konsequenz aus der Finanzkrise von 2008 eingeführt.

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