Fastfood:KFC-Chefin: "Anerkennung motiviert die Menschen viel mehr als Geld"

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Nicht nur im chinesischen Shenzhen gibt's Chicken Wings statt Burger: In Deutschland will KFC in diesem Jahr das 150. Restaurant eröffnen. (Foto: Bloomberg)

Insa Klasing führt die deutschen Geschäfte von Kentucky Fried Chicken. Im Interview erzählt sie, wie man Mitarbeiter motiviert - und erklärt, warum ihr Chef Gebisse verschenkt.

Von Varinia Bernau

Eines Tages kam ein Gebiss per Post. Der Chef der amerikanischen Fastfoodkette Kentucky Fried Chicken hatte es den Eltern von Insa Klasing geschickt. Er wollte ihnen damit sagen, was für eine tolle Tochter sie haben. Klasing, 37, treibt derzeit mit viel Engagement die Expansion von KFC in Deutschland voran. Von Düsseldorf aus führt sie das deutsche Geschäft des Unternehmens. In diesem Jahr wird das 150. Restaurant hierzulande eröffnet.

Ein Gebiss als Zeichen der Wertschätzung?

Bei Kentucky Fried Chicken sind solche Dinge ganz normal. Jeder kann an seine Kollegen einen Award vergeben, um besondere Leistungen auszuzeichnen. Klasing, an der Nordsee aufgewachsen, vergibt dann ein Buddelschiff. David Novak, einst KFC-Chef, vergab ein Gebiss - ein Symbol für die von ihm ausgegebene Regel "walk the talk", zu deutsch: seinen Worten Taten folgen lassen. Nur wer das, was er propagiert, auch im Alltag lebt, wird Menschen mitnehmen, so seine Überzeugung.

"Dieses Gebiss steht jetzt ganz prominent im Wohnzimmer", erzählt Klasing im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. "Etwas peinlich, aber so sind eben stolze Eltern." Klasing sagt, dass sie bereits zu Hause gelernt habe, wie wichtig es ist, sich bei den Menschen zu bedanken, die einen unterstützen. Aber sie weiß wohl, dass das in deutschen Büros alles andere als selbstverständlich ist. "In Deutschland sagt man ja immer: Kein Tadel ist Lob genug. Solch eine Haltung ist aus meiner Sicht fatal für die Motivation der Mitarbeiter. Anerkennung motiviert die Menschen viel mehr als Geld."

Wenn ein Mitarbeiter mehr gebe, als er bekomme, könne das auf lange Sicht nicht gutgehen. "Und das gilt für alle seine Bedürfnisse: Vergütung, Urlaub, Gestaltungsfreiraum." Was Klasing sonst noch so tut, um ihre Mitarbeiter bei Laune zu halten - und warum sie einen Reitunfall, bei dem sie sich beide Arme gebrochen hat, wie eine "Master Class in Sachen Führung" empfunden hat:

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