Versicherungen:Wie man Fahrräder vor Vandalismus schützen kann 

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Manchmal bleibt vom Fahrrad nicht viel übrig. (Foto: Angerer/Hoch Zwei/imago)

Verbogene Speichen, Platte reifen - vor allem jüngere Radfahrer sind von Zerstörungswut betroffen. Dabei kann man den Taten vorbeugen und sich für den Ernstfall absichern.

Von Ralf Gehlen, Köln

Verbogene Speichen, zerstochene Reifen und aufgeschnittene Sattel - jedes zehnte Fahrrad wird mutwillig beschädigt. Der Versicherer Wertgarantie aus Hannover hat das in einer Studie herausgefunden. Wer gut überlegt, wo er sein Rad abstellt, kann das Risiko allerdings stark mindern. Falls die Täter nicht gefasst werden oder zahlungsunfähig sind, bleiben Radfahrerinnen und Radfahrer ohne Versicherung auf den Kosten sitzen - das gilt auch für Besitzer der oft teuren E-Bikes.

Laut der Studie werden E-Bikes (9,9 Prozent) ein wenig häufiger beschädigt als Räder ohne Motor (9,1 Prozent). Sören Hirsch, Bereichsleiter Bike bei Wertgarantie, nennt die Zahlen "alarmierend" und rät, "präventive Maßnahmen zu ergreifen". Wertgarantie ist auf die Versicherung von Fahrrädern und Elektrogeräten spezialisiert und will natürlich Kunden gewinnen.

Die Zahlen sind dennoch interessant. Demnach sind vor allem die Räder jüngerer Besitzer von der Zerstörungswut betroffen: 31,7 Prozent der Besitzer sind zwischen 18 und 29 und 32,7 Prozent zwischen 30 und 39 Jahre alt. Die Autoren der Studie vermuten, dass Radfahrerinnen und Radfahrer in diesen Altersgruppen häufiger als Ältere regelmäßig am Abend außer Haus sind und die Fahrräder dann draußen stehen.

Vorbeugen hilft: Wer sein Fahrrad oder E-Bike in einem Fahrraddepot oder -parkhaus einschließt oder in gut ausgeleuchteten Straßen abstellt und dabei abschließt, hat gute Chancen, einen Schaden durch Vandalismus wirksam abzuwehren, erklären die Experten. Fahrräder mit auffälligem Design dagegen können laut Studie Aufmerksamkeit und Aggression verursachen. Hier helfe eine Fahrradabdeckung oder von vornherein der Kauf eines unauffälligen Rads.

Die Experten raten zudem dazu, beobachtete Vandalismus-Taten zu melden, aber nicht zwangsläufig einzuschreiten. Das könne zur Eskalation der Situation führen. Ohne Zeugen werde es für die Polizei schwierig, die Tat aufzuklären. Eine Fahrradversicherung, die Schadenersatz leistet und Reparaturkosten übernimmt, decke neben Vandalismus Risiken wie Diebstahl, Unfall, Sturz und Verschleiß ab. Voraussetzung dafür ist eine Anzeige bei der Polizei.

Viele Radfahrende versichern ihre Bikes über ihre Hausratversicherung. Sie sichert den Einbruchdiebstahl ab, bei dem auch ein Fahrrad gestohlen wird sowie den gezielten Fahrraddiebstahl unter bestimmten Umständen.

Die Anbieter spezieller Fahrradpolicen wollen damit punkten, dass sie auch bei einem Diebstahl auf Reisen oder von Fahrradteilen sowie bei Verschleißschäden zahlen. Oft ist ein europaweiter Pick-up-Service inbegriffen. Radler werden dann im Notfall nach Hause gebracht.

Verbraucherschützer argumentieren, dass Fahrräder über die Hausratversicherung versicherbar sind und verweisen auf die Zusatzbausteine gegen Aufpreis. Allerdings müsse man dabei beachten, dass es zum Teil Begrenzungen bei der maximalen Höhe der Entschädigung gibt. Sie glauben, dass eine separate Versicherung nur bei teuren Zweirädern sinnvoll ist. Entsprechende Policen kosten zwischen 80 Euro und 200 Euro im Jahr.

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