Rettung für Spaniens marode Banken: Während des Treffens der Euro-Gruppe in Brüssel kündigte deren Chef Jean-Claude Juncker Hilfskredite in Höhe von 39,5 Milliarden Euro an. Der Euro-Rettungsfonds soll das Geld Mitte der kommenden Woche überweisen. Die spanische Regierung hatte zuvor den offiziellen Antrag auf die Freigabe des Geldes gestellt.
Mit 37 Milliarden Euro sollen die verstaatlichten Geldhäuser Bankia, Novagalicia, CatalunyaCaixa und Banco de Valencia gestützt werden. Im Gegenzug sollen die Geldhäuser radikal sparen und Tausende Stellen abbauen. Die EU-Kommission gab die Hilfen bereits in der vergangenen Woche frei. Mit weiteren 2,5 Milliarden Euro soll die sogenannte Bad Bank ausgestattet werden, in die spanische Banken riskante oder wertlose Immobilienaktiva auslagern können.
Spaniens Finanzbranche steckt seit dem Platzen der Immobilienblase im Jahr 2008 tief in der Krise. Viele Banken der viertgrößten Volkswirtschaft in der Euro-Zone sitzen auf faulen Krediten in großem Umfang. Im Juni sagte die Euro-Zone Spanien Finanzhilfen von bis zu 100 Milliarden Euro zu.
Auch Zypern kann auf zehn Milliarden Euro Hilfe für seine maroden Banken hoffen. Die Euro-Gruppe beriet am Abend in Brüssel, wie nach der Weichenstellung zur Griechenland-Rettung der überschuldete Nachbarstaat aufgefangen werden soll. Im Entwurf für ein Rettungspaket sind "bis zu zehn Milliarden Euro" für den Finanzsektor vorgesehen. Eine Entscheidung wurde auf den 13. Dezember vertagt - bis dahin sollen sich die Troika-Experten mit der Regierung in der Hauptstadt Nikosia über die Auflagen und den genauen Finanzierungsbedarf einigen.
Die Finanzminister der 27 EU-Staaten wollen sich am Dienstag im Grundsatz auf die neue europäische Bankenaufsicht einigen.