Endlich! General Motors (GM) will am Montag den Bieterprozess für eine Übernahme von Opel stoppen.
Die Bewerber um einen Einstieg bei dem angeschlagenen Autohersteller hatten lange genug Zeit dafür, sich in Position zu bringen und ihre Angebote aufzumöbeln, damit sie GM und den Politikern gefallen.
Doch wer entscheidet eigentlich über das Schicksal von Opel? Pro forma ist es die Treuhandgesellschaft, bei der 65 Prozent der Opel-Anteile für einen Investor geparkt wurden.
Ihr Hauptzweck aber war, dass Opel von der GM-Insolvenz in den USA nicht mit in den Abgrund gerissen wurde.
In der Treuhand ist GM stark vertreten, sowohl in der Geschäftsführung als auch im Beirat. Wichtig ist dabei vor allem der Beirat, dessen Vorsitzender kein Stimmrecht hat.
Befürchtet wird deshalb bereits eine Patt-Situation, weil zwei GM-Managern dort je ein Vertreter der Bundesregierung und einer der Landesregierungen gegenübersitzen.
Opels Schicksal liegt in den Händen des Präsidenten
Die Angst vor dem Patt sollte aber unbegründet sein. Denn die GM-Leute in der Treuhand sind an die Vorgaben von Konzernchef Fritz Henderson gebunden.
Der GM-Boss wiederum wird tunlichst darauf achten, was der Haupteigentümer des Unternehmens in der Causa Opel denkt. Dieser ist der amerikanische Staat und dessen "Vorstandschef" also genau genommen US-Präsident Barack Obama.
In seinen Händen liegt letztlich das Schicksal von Opel. Es darf darüber spekuliert werden, ob Obama ausgerechnet in diesem für ihn unbedeutenden Fall die russisch-amerikanischen Beziehungen belastet.
Russen sind die Partner des Opel-Bieters Magna. Und ihnen ist das Projekt sehr wichtig. Die Prognose sei gewagt: Obama macht das nicht.