Energieversorgung:RWE leidet unter mildem Winter

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Energiewende, fallende Strompreise an den Börsen, milder Winter: Der Gewinn des Energieversorgers RWE bricht deutlich ein. Auch die Konkurrenz kämpft mit Problemen.

Beim zweitgrößten deutschen Energieversorger RWE haben die niedrigen Börsenstrompreise und der milde Winter das Geschäft erneut belastet. Das Nettoergebnis - bereinigt um Sondereffekte - sank im ersten Quartal um mehr als ein Drittel auf 838 Millionen Euro, teilte der Dax-Konzern in Essen mit.

Mit seinen konventionellen Kraftwerken erzielte RWE von Januar bis Ende März 780 Millionen Euro Gewinn - ein Minus von 23 Prozent.

Ursache sei vor allem das Erzeugungsgeschäft, das wegen der sinkenden Strom-Großhandelspreise in der Krise sei, sagte Vorstandschef Peter Terium. "Hinzu kam, dass die Wintertemperaturen - nach der extremen Kälte im Vorjahr - dieses Mal ungewöhnlich mild waren." Das bedeutet, dass weniger Energie benötigt wird.

Derzeit streiten die Energiekonzerne, darunter RWE, mit der Bundesregierung, wer die Verantwortung für ihre Atomkraftwerke übernimmt. Die müssen sie wegen der Energiewende eines nach dem anderen abschalten.

Damit fiel der Start ins Jahr bei RWE noch schlechter aus als beim Wettbewerber Eon, der am Vortag angesichts der schwachen Börsenpreise für Strom und der geringen Auslastung seiner Kohle- und Gaskraftwerke gemeldet hatte, dass sein Ergebnis um 13 Prozent zurückgegangen sei.

RWE will Schulden mit Dea-Verkauf auf 26 Milliarden Euro senken

Der Energieriese hatte bereits das vergangene Geschäftsjahr nach hohen Abschreibungen auf seine ausländischen Kraftwerke mit einem Minus von fast drei Milliarden Euro abgeschlossen - der höchste Verlust eines börsennotierten Versorgers in Deutschland überhaupt. Die Anleger mussten sich mit einem Euro Dividende begnügen, nach zwei Euro im Vorjahr.

In diesem Jahr erwartet RWE einen Rückgang des für die Dividende entscheidenden nachhaltigen Nettoergebnisses auf 1,2 bis 1,4 Milliarden Euro nach 2,3 Milliarden im Vorjahr. Den Konzern drücken Schulden von über 31 Milliarden Euro. Diese will Terium vor allem mit dem rund fünf Milliarden Euro teuren Dea-Verkauf bis Ende des Jahres auf 26 Milliarden Euro zurückfahren.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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