Energiepolitik:Mehr Geld für die neue Heizung

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Bundeswirtschaftsministerium stockt die KfW-Förderung auf. Immobilienbesitzer sollen so zum Austausch von alten Anlagen bewegt werden. Es locken Tilgungs- und Investitionszuschüsse.

Von Thomas Öchsner, Berlin

Heizungskeller in Deutschland sind oft mit alten Geräten bestückt. Im Durchschnitt laufen die Heizungen fast 18 Jahre. Auch die Wärme wird über die Heizkörper und Rohre oft ineffizient verteilt. Die Bundesregierung will deshalb vom kommenden Jahr an noch mehr tun, damit Hausbesitzer ihre Heizungen modernisieren und Energie sparen.

Von 2016 an gibt es verbesserte Anreize für die Wärmewende im Heizungskeller. Dies geht nach Informationen der Süddeutschen Zeitung aus dem "Anreizprogramm Energieeffizienz" (APEE) des Bundeswirtschaftsministeriums hervor. Dafür sind die nächsten drei Jahre jeweils 165 Millionen Euro für Tilgungs- oder Investitionszuschüsse vorgesehen. Dies solle helfen, die klimaschädlichen CO₂-Emissionen zu verringern, sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD).

Das APEE besteht aus zwei Paketen: Das "Heizungspaket" ist für Hausbesitzer gedacht, die ihre ineffiziente Öl- oder Gasheizung austauschen und ihr Heizungssystem erneuern wollen. Das "Lüftungspaket" unterstützt Immobilien-Eigentümer, die eine Lüftungsanlage einbauen wollen. Wird dies mit der Sanierung einer Gebäudehülle verbunden, ließen sich so Bauschäden wie Schimmel verhindern und das Raumklima verbessern, heißt es im Wirtschaftsministerium.

Für beide Pakete gibt es für Kreditnehmer, die die Förderung der Staatsbank KfW in Anspruch nehmen, einen Tilgungszuschuss von 12,5 Prozent oder maximal 6250 Euro auf den Förderhöchstbetrag von 50 000 Euro je Wohneinheit. Wer die Ausgabe selbst finanziert, kann einen Investitionszuschuss von 15 Prozent der geförderten Gesamtsumme erhalten, maximal sind es 7500 Euro. Beide Pakete werden in das KfW-CO₂-Gebäudesanierungsprogramm integriert. Die Zuschüsse sind über die KfW-Programme "Energieeffizient Sanieren" zu beantragen. Laut Ministerium wird durch das Heizungs- oder Lüftungspaket der Zuschuss von 10 auf 15 Prozent der förderfähigen Investitionskosten aufgestockt. Extrageld gibt es für Hausbesitzer, die erneuerbare Energien nutzen. Sie erhalten einen Zusatzbonus von 20 Prozent des bisherigen Förderbetrags für den Heizungsaustausch und pauschal 600 Euro, wenn sie ihre Heizungsanlage optimieren. Anträge müssen über das Marktanreizprogramm zur Nutzung erneuerbarerer Energien (MAP) laufen.

© SZ vom 21.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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