Energiewendeminister:Goldschmidt: Atomkraft in CDU-Programm „Schuss in den Ofen“

Tobias Goldschmidt (Bündnis90/DieGrünen), Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein, spricht. (Foto: Axel Heimken/dpa/Archivbild)

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Kiel (dpa/lno) - Die Forderung im CDU-Grundsatzprogramm nach einer Renaissance der Atomkraft spricht nach Ansicht des schleswig-holsteinischen Energiewendeministers Tobias Goldschmidt (Grüne) für energiepolitische Konzeptlosigkeit. „Das dürfte eine Forderung sein, die im Grundsatzprogramm versauern wird. Das ist eine Diskussion von vorgestern, die über die energiepolitische Konzeptlosigkeit im Adenauerhaus hinwegtäuschen soll“, sagte er dem „Hamburger Abendblatt“ (Dienstag).

Ein Wiedereinstieg in die Nutzung der Atomkraft werde in Deutschland nicht passieren. „Und selbst bei einer CDU-Alleinregierung wäre das für Deutschland keine Option, bin ich fest überzeugt.“ Als der für Atomkraft zuständige Minister in Schleswig-Holstein wisse er, wie langwierig Atomkraftwerke geplant werden müssten, wie extrem teuer sie seien, dass Spezialisten fehlten und es noch immer kein Endlager für hoch radioaktive Abfälle gebe. „Und ich weiß, dass bereits die Deponierung völlig ungefährlicher Abfälle aus Atomkraftwerken auf geballten Widerstand von CDU-Kommunalpolitikern trifft.“

Nach Goldschmidts Überzeugung war es eine kluge und weitsichtige Entscheidung, aus der Nutzung der Atomkraft auszusteigen, die Angela Merkel und die CDU-FDP-Bundesregierung 2011 getroffen haben. „Die Sachlage hat sich nicht verändert. Der Vorschlag ist ein Schuss in den Ofen.“

© dpa-infocom, dpa:240102-99-466018/2

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