Energie:Batteriespeicher in neuen EnBW-Solarparks werden Standard

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Mitarbeiter einer Firma montieren Photovoltaikmodule auf dem Dach eines Wohnhauses. (Foto: Marijan Murat/dpa)

Batteriespeicher sind enorm wichtig für die Energiewende. Denn sie können durch Wind und Sonne erzeugten Strom „zwischenlagern“, der dann nach Bedarf ins Netz eingespeist werden kann. Das sorgt für ein stabileres Stromnetz. EnBW geht dafür einen weiteren Schritt.

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Bruchsal (dpa/lsw) - Der Karlsruher Energieversorger EnBW will künftig grundsätzlich Batteriespeicher in neu geplante Solarparks einbauen. Damit setzt der Konzern nach eigenen Angaben als erstes Energieunternehmen in Deutschland standardmäßig auf solche Speicher in Solarparks. „Dafür wollen wir in den nächsten ein bis zwei Jahren einen zweistelligen Millionenbetrag in die Hand nehmen“, sagte Thorsten Jörß, Leiter der Projektentwicklung Photovoltaik, am Freitag.

Die Ankündigung erfolgte gleichzeitig mit der ebenfalls für Freitag geplanten Lieferung von zwei Batteriespeichern für den fast fertigen EnBW-Solarpark bei Bruchsal (Kreis Karlsruhe). Die Anlage soll noch im Dezember 2023 in Betrieb gehen. Rechnerisch können dann mit der dort installierten Leistung von rund 4 Megawatt (MW) über 1500 Haushalte mit Strom versorgt werden.

Derzeit in Planung seien weitere 4 bis 5 Solarparks in Deutschland, die ebenfalls solche Akkus bekommen sollen. „Wir haben bereits einige Jahre Erfahrung gesammelt und wollen nun die Ausrüstung mit Speichern weiter standardisieren, so dass es künftig immer einfacher sein wird, sie einzubauen“, sagte Arnim Wauschkuhn, Leiter der Batteriesystemlösungen bei der EnBW.

Den Angaben zufolge wird derzeit auch geprüft, ob bereits bestehende Solarparks nachgerüstet werden können. Dafür will sich das Karlsruher Unternehmen zunächst auf seine eigenen Solarparks, also ohne Beteiligungsgesellschaften, konzentrieren. In Deutschland sind dies 35 EnBW-Solarparks, davon stehen allein 20 in Baden-Württemberg, erläuterte Jörß. Voraussetzung für eine Nachrüstung sei eine separate Baugenehmigung. Außerdem müsse die Fläche dafür vorhanden sein. Ähnliche Überlegungen gibt es auch für die Ausstattung von Windparks.

Mit Batteriespeichern kann Ökostrom flexibler und unabhängig von wetterbedingten Schwankungen ins Netz eingespeist werden: Nämlich nicht nur dann, wenn gerade wegen entsprechend guter Wind- oder Sonnenverhältnisse besonders viel Strom erzeugt wird. Der Strom kann so „zwischengespeichert“ werden und kommt je nach Bedarf und Nachfrage ins Netz. Speicher sorgten damit für die Stabilität in der Energieversorgung, hieß es.

EnBW hat bereits Batteriespeicher an den Solarpark-Standorten Gottesgabe und Alttrebbin in Brandenburg und bei Brandscheid in Rheinland-Pfalz installiert. Der Energieversorger baut und betreibt seit 2008 Solarparks in Deutschland.

© dpa-infocom, dpa:231013-99-547925/3

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