Twitter:Elon Musk hat große Pläne

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Mit Sonnenbrille: Elon Musk's Twitter Profil und das Logo der Plattform. (Foto: Dado Ruvic/Reuters)

Der Tesla-Gründer will nach der Übernahme den Umsatz und die Nutzerzahlen von Twitter deutlich nach oben bringen, auch durch den Verkauf von Abos.

Die Aufregung war groß, als Tesla-Gründer Elon Musk mehr als 40 Milliarden Dollar für Twitter auf den Tisch legte. Noch ist die Übernahme noch nicht endgültig durch, aber Musk ist nicht dafür bekannt, klein zu denken. Er hat natürlich bereits große Pläne. Er will den Umsatz von Twitter deutlich nach oben bringen und plane bis 2028 einen jährlichen Umsatz von 26,4 Milliarden Dollar, berichtet die New York Times unter Berufung auf Unterlagen für Investoren. 2021 macht der Kurznachrichtendienst einen Umsatz von lediglich fünf Milliarden Dollar.

Musk wolle vor allem die Abhängigkeit von Werbeeinnahmen deutlich reduzieren. Der Werbeanteil am Umsatz soll auf 45 Prozent sinken, von 90 Prozent im Jahr 2020. Werbung soll dann zwölf Milliarden Umsatz bringen, weitere zehn Milliarden Dollar sollten aus Abonnements kommen. Der Cashflow solle ebenfalls steigen auf 3,2 Milliarden Dollar 2025 und dann auf 9,4 Milliarden Dollar 2028, berichtet die Zeitung. Musk rechne damit, dass die Zahl der Twitter-Mitarbeiter bis 2025 auf rund 11 100 Mitarbeiter zulege von jetzt rund 7500. Musk war für einen Kommentar nicht erreichbar, Twitter gab zunächst keine Stellungnahme ab. Musk will Twitter für 44 Milliarden Dollar kaufen. Erst vergangene Woche hatte der US-Kurznachrichtendienst der Übernahme durch Musk zugestimmt. Im Moment zählt Twitter rund 217 Millionen Nutzer. Musk plant den Angaben zufolge mit 600 Millionen in 2025 und mit rund 930 Millionen Nutzern bis 2028. Zudem soll ein neues Angebot namens X gestartet werden, das aber nicht weiter beschrieben wird.

Immer wieder wurde spekuliert, dass nach der Übernahme durch Musk einer der bekanntesten Nutzer wieder zurückkehren könnte, nämlich der frühere US-Präsident Donald Trump, dessen Account seit Januar vergangenen Jahres ist. Im juristischen Kampf gegen die Sperrung seines Twitter-Kontos hat er nun eine vorläufige Schlappe erlitten. Ein Bundesrichter im US-Bundesstaat Kalifornien wies Ende vergangener Woche eine entsprechende Klage Trumps ab. Der Richter ließ Trump und seinen Anwälten aber die Möglichkeit offen, diese in geänderter Form erneut einzureichen. Die Kläger würden nicht aus einer starken Position heraus argumentieren, hieß es in der Urteilsbegründung. Twitter sei ein privates Unternehmen und der erste Verfassungszusatz, der die Meinungsfreiheit schützt, gelte für staatliche Eingriffe - nicht aber für angebliche Eingriffe privater Unternehmen, hieß es weiter.

Twitter wie auch Facebook und Youtube hatten Trumps Konten im Januar 2021 kurz vor dem Ende seiner Amtszeit gesperrt. Auslöser waren die Erstürmung des US-Kapitols am 6. Januar 2021 durch Anhänger Trumps - und dass er Sympathie für die Angreifer bekundete. Außerdem behauptete er - auch aktuell noch - ohne jegliche Belege, dass ihm der Sieg bei der Präsidentenwahl im November durch Betrug gestohlen worden sei. Damit heizte er die Stimmung im Land auf. Twitter, wo ihm mehr als 80 Millionen Nutzer folgten, war für ihn bis dahin die wichtigste Kommunikationsplattform. Der Ex-Präsident wehrt sich bereits seit längerem gegen die Sperrung seines Accounts. Trump hatte zuletzt erklärt, er wolle nicht zu Twitter zurück, auch wenn er es dürfte.

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