Automobilindustrie:BMW-Chef Krüger hört auf

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Harald Krueger, noch Vorstandsvorsitzender der BMW Group (Foto: Sepp Spiegl/imago)
  • Am 18. Juli berät der BMW-Vorstand über die Nachfolge Krügers.
  • BMW hat Probleme: Zuletzt machte der Autobauer Verlust. Auch, weil eine Kartellstrafe der EU droht.

BMW-Chef Harald Krüger will sein Amt im April 2020 auslaufen lassen. Das teilte der Konzern in München mit. Über die Nachfolge werde der Aufsichtsrat in seiner nächsten Sitzung am 18. Juli beraten.

"Nach über zehn Jahren im Vorstand, davon mehr als vier Jahre als Vorstandschef von BMW, will ich mich nun beruflich neu orientieren und meine vielfältige internationale Erfahrung in neue Aufgaben und Projekte einbringen", sagte Krüger. Er war im Mai 2015 zum Nachfolger von Norbert Reithofer berufen worden, der an die Spitze des Aufsichtsrats wechselte und jetzt einen Nachfolger für Krüger suchen muss. Der Aufsichtsrat bedankte sich bei Krüger und lobte ihn.

Der Maschinenbau-Ingenieur war schon 2003 in den Vorstand von BMW berufen worden und war Personalchef und Chef der Marken Mini und Rolls-Royce. Aufsehen erregte kurz nach seinem Amtsantritt sein Zusammenbruch bei eine Präsentation auf der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA in Frankfurt. Seither gab es immer wieder Spekulationen über seinen Gesundheitszustand.

BMW steht unter Druck

Krüger spricht bei seinem Abgang auch über "Mobilität von morgen". BMW sucht momentan Partner für die Entwicklung von Elektro- und Roboterautos. Dazu arbeitet der Autobauer jetzt mit Jaguar zusammen, verkündete er im Juli.

Wie alle deutschen Autokonzerne hat BMW Probleme mit den Umbrüchen in der Branche. Im Mai verkündete der Autobauer einen Verlust für das erste Quartal dieses Jahres. Die Münchner mussten auch Geld für drohende Bußen wegen des Dieselskandals zurücklegen: Die EU-Wettbewerbshüter sehen illegale Absprachen bei der Abgasreinigung mit anderen deutschen Autobauern.

BMW, zuletzt hinter den Stuttgarter Rivalen Mercedes zurückgefallen, will sparen, auch beim Personal. Bis Ende 2022 sollen mindestens zwölf Milliarden Euro reingeholt werden. "Es gibt keine Tabus. Wir drehen jeden Stein um", sagte Krüger im Mai über die Sparmaßnahmen.

© SZ.de/dpa/lüü - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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