Deutsche Telekom:T-Systems streicht 3000 Arbeitsplätze

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Die Telekom-Großkundensparte T-Systems baut bis Ende des kommenden Jahres 3000 Jobs ab - verzichtet nun aber doch auf betriebsbedingte Kündigungen.

Caspar Dohmen

Für die rund 24.000 Beschäftigten des IT-Bereichs der Deutschen Telekom gibt es eine gute Nachricht: Geschäftsführung und Gesamtbetriebsrat haben sich auf einen Kompromiss geeinigt und wollen betriebsbedingte Änderungskündigungen bis zum 30. Juni 2012 ausschließen.

Der Abbau der 3000 Stellen bei T-Systems bis Ende 2010 soll sozialverträglich ablaufen. (Foto: Foto: ddp)

Dies teilte beide Seiten bei einer Telefonkonferenz am Mittwoch mit. Der Abbau von 3000 Stellen bis Ende 2010 soll sozialverträglich ablaufen. Vor wenigen Wochen war noch spekuliert worden, es müssten 5400 Leute gehen.

Um einen reibungslosen Personalabbau zu erreichen, haben sich die Sozialpartner auf höhere Abfindungsangebote verständigt. Wer freiwillig geht, solle zwischen 100.000 und 200.000 Euro erhalten, erfuhr die SZ aus Verhandlungskreisen. Angesichts des Fachkräftemangels in der IT-Branche in Deutschland geht man bei T-Systems davon aus, dass genügend Mitarbeiter das Angebot nutzen werden.

Übergangslösungen

Zudem sollen Beschäftigte auf andere Stellen innerhalb des Konzern gehen und Beamte zum Wechsel in eine Behörde veranlasst werden. Telekom-Beamte arbeiten schon heute etwa für die Bundesagentur für Arbeit.

Entlastung verspricht sich die Gewerkschaft Verdi auch davon, dass bei T-Systems bisher an fremde Firmen oder freie Mitarbeiter vergebene Arbeit teilweise wieder selbst erledigt wird. Die Gewerkschaft Verdi konnte auch Übergangslösungen für Mitarbeiter erreichen. So sollen bei der konzerneigenen Auffanggesellschaft Vivento Möglichkeiten für die Qualifizierung und Vermittlung von IT-Fachkräften geschaffen werden.

Durch die natürliche Fluktuation und die Versetzung von Mitarbeitern war die Zahl der Mitarbeiter bei T-Systems zuletzt bereits gesunken; in diesem Jahr gingen bereits etwa 1200 Mitarbeitern.

Mehr als ein halbes Jahr dauerten die Verhandlungen, diese Woche einigten sich Gesamtbetriebsrat und die Geschäftsführung dann auf einen Interessenausgleichs. Über die Ergebnisse der Maßnahmen wollen beide Seiten Ende des Jahres Bilanz ziehen. Sollten zu diesem Zeitpunkt noch zu viele Mitarbeiter an Bord sein, würde zunächst über geringere Arbeitszeiten verhandelt, bevor betriebsbedingt gekündigt werde, heißt es.

© SZ vom 13.08.2009/dmo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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