Pflege:Die merkwürdigen Geschäfte der "Deutschen Pflegeallianz"

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Und jetzt bitte noch anständig entlohnen. (Foto: Ute Grabowsky/photothek.net/imago images)

Das Unternehmen vertickt Hilfsmittel an Tausende Pflegebedürftige und arbeitet dabei mit vertraulichen Daten wie dem jeweiligen Pflegegrad. Woher es diese hat, ist unklar. Nicht nur Krankenkassen sind alarmiert.

Von Uwe Ritzer

Der Brief sieht amtlich aus und liest sich auch so. "Deutsche Pflegeallianz", steht im Briefkopf. Die Betreffzeile: "Ihr Antrag: für zuzahlungsfreie Pflegehilfsmittel zum Verbrauch". Der ist als Bestellformular beigefügt. Saugende Bettschutzeinlagen, Einmalhandschuhe, Schutzschürzen, diverse Desinfektionsmittel - alles bereits angekreuzt. Johanna Kolbeck, 92, muss nur noch unterschreiben. Dann wird das Pflegeset an sie geliefert. Jeden Monat, "bequem, versandkostenfrei" und "dauerhaft zuzahlungsfrei", verspricht die Deutsche Pflegeallianz. Sie rechne auch alles direkt mit der Krankenkasse ab, die alte Frau müsse sich um nichts kümmern. Alles scheint seine Richtigkeit zu haben. Schließlich sind sämtliche persönlichen Daten bereits korrekt ins Bestellformular eingetragen: Adresse, Geburtsdatum, Krankenkasse von Frau Kolbeck, sogar ihre Versichertennummer und der Pflegegrad. Hochsensible Daten also, was die Frage aufwirft: Wie kommen sie in Besitz einer Privatfirma?

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