Deutsche Bank:Neue Mannschaft für die Spitze

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Mit der Eingliederung der Postbank in den Mutterkonzern will sich die Deutsche Bank im Heimatmarkt fester verankern. Nun steht fest, welche Manager für die Integration der Bonner Tochter verantwortlich sind - und wer gehen muss.

Von Meike Schreiber, Frankfurt

Die Deutsche Bank treibt die Integration der Postbank voran. Nach Informationen aus Bankkreisen hat man sich inzwischen darauf geeinigt, wer bei der Eingliederung der Postbank in die Deutsche Bank das Sagen hat. Vom Teamspiel der Manager hängt es ab, ob die Operation dieses Mal gelingt, und wer in den Vorstand der fusionierten Bank einziehen wird. Die Eingliederung der Postbank ist wichtiger Bestandteil der neuen Strategie von Bankchef John Cryan. Die Tochter ist zwar seit zehn Jahren Teil des Konzerns, wurde aber immer wie ein Fremdkörper geführt. Misslingt die Integration, wird Cryan um sein Amt fürchten müssen.

Wie bereits angekündigt stehen Christian Sewing (Privatkundenchef der Deutschen Bank) und Frank Strauß (Postbank-Chef und Deutsche-Bank-Vorstand) an der Spitze der neuen Einheit, die Mitte 2018 an den Start gehen wird. Für das Privatkundengeschäft mit den 20 Millionen Kunden ist vorerst eine Dreierspitze zuständig, bestehend aus Asoka Wöhrmann (Deutsche Bank) sowie Susanne Klöß und Lars Stoy (beide Postbank). Das Firmenkundengeschäft wiederum obliegt Ralph Müller (Postbank) und Stefan Bender (Deutsche Bank); die IT Zvezdana Seeger (Postbank) und die Digitalisierung Markus Pertlwieser (Deutsche Bank). Drei weitere Manager sind für Risiko, Finanzen und die Integration an sich zuständig. Nicht mehr mit dabei ist Postbank-Finanzvorstand Marc Heß, der die Bank Ende März 2018 verlässt.

Wie viele Arbeitsplätze die Integration der Postbank kosten wird, ist derweil noch nicht durchgesickert. Klar ist aber, dass zunächst etwa tausend Mitarbeiter Angebote annehmen können, freiwillig zu gehen. Die Mitarbeiter können sich bis Oktober kommenden Jahres entscheiden, ob sie die Angebote annehmen wollen. Dadurch könnten bis zu 250 Stellen bei der Deutschen Bank sowie 750 Jobs bei der Postbank verschwinden. Für die Abfindungen hat die Bank noch im Geschäftsjahr 2017 eine Rückstellung gebildet. Das Handelsblatt hatte zuerst darüber berichtet.

Der Stellenabbau wird aber nicht abgeschlossen sein. "Es wird noch weitere Programme geben", sagte ein Arbeitnehmervertreter. Bisher beschäftigen die Privatkundensparte der Deutschen Bank und die Postbank zusammen etwa 31 000 Menschen. Viele Stellen jedoch werden überflüssig. Die Deutsche Bank will durch die Integration ab 2022 jährlich 900 Millionen Euro Kosten einsparen. Der Umbau wird das Geldhaus etwa 1,9 Milliarden Euro kosten.

© SZ vom 22.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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