Deutsche Bank:Ein Schritt weiter

Nach und nach schafft die Deutsche Bank ihre Rechtsrisiken aus der Welt. Nun hat sie wohl den Streit um einen Geldwäsche-Verdacht in Russland beigelegt.

Von Meike Schreiber, Frankfurt

Die Deutsche Bank hat ihr nächstes großes Rechtsrisiko abgearbeitet. Insider bestätigten einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, wonach sich die Deutsche Bank mit den Behörden aus Großbritannien und den USA darauf geeinigt hat, den Streit um einen Geldwäsche-Verdacht in Russland beizulegen. Die Einigung könne schon am Dienstag bekanntgegeben werden und werde die Bank "deutlich weniger" als die dafür zurückgestellten eine Milliarde Euro kosten, sagten Insider. Die Deutsche Bank wollte die Information nicht kommentieren.

Der Russland-Fall galt als eines der beiden für das Institut gefährlichsten Rechtsrisiken. Erst kurz vor Weihnachten hatte sich das Geldhaus nach langen Verhandlungen mit dem US-Justizministerium auf eine Strafe von 7,2 Milliarden Dollar für windige Hypothekengeschäfte aus der Zeit kurz vor der Finanzkrise geeinigt.

Bekannt wurde die Russland-Affäre im Sommer 2015: Demnach sollen mehrere Kunden über die Deutsche Bank Rubel-Schwarzgeld im Wert von rund zehn Milliarden Dollar gewaschen haben. Dabei stand unter anderem auch die Frage im Raum, ob Geschäfte mit Vertrauten von Russlands Präsident Wladimir Putin gemacht wurden, die nach der Krim-Krise Sanktionen unterlagen.

Solche Sanktionsverstöße hätten die Strafe deutlich in die Höhe treiben und das Institut stark belasten können. Dieser Vorwurf sei inzwischen jedoch entkräftet worden, sagten Reuters zufolge mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen. Die Deutsche Bank werde am Ende wohl in erster Linie wegen mangelhafter Kontrollsysteme bestraft, hieß es. Die ermittelnden Behörden waren das US-Justizministerium sowie die britische Aufsicht und die deutsche Finanzaufsicht Bafin.

© SZ vom 31.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: