Finanzmärkte:Credit Suisse will bis zu 50 Milliarden Franken von Notenbank

Die Aktien der Credit Suisse waren am Mittwoch in Zürich zeitweise um mehr als 30 Prozent auf ein Rekordtief gesunken. (Foto: Michael Buholzer/dpa)

Das in Schieflage geratene Schweizer Kreditinstitut teilt am frühen Donnerstagmorgen mit, das Geld würde für "entschlossene Maßnahmen zur präventiven Stärkung" der Liquidität eingesetzt.

Die angeschlagene Bank Credit Suisse will sich bis zu 50 Milliarden Franken (etwa 50,7 Milliarden Euro) von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) leihen. Das teilte das Institut am frühen Donnerstagmorgen in einer Ad-hoc-Mitteilung mit. Damit würden "entschlossene Maßnahmen zur präventiven Stärkung" der Liquidität ergriffen. Diese zusätzliche Liquidität werde das Kerngeschäft und die Kunden der Credit Suisse unterstützen, hieß es weiter.

Bankchef Ulrich Körner sagte der Mitteilung zufolge: "Mit diesen Maßnahmen stärken wir die Credit Suisse im Rahmen unseres strategischen Wandels, um für unsere Kunden und andere Anspruchsgruppen Mehrwert zu schaffen."

Die Aktien der Bank waren am Mittwoch in Zürich zeitweise um mehr als 30 Prozent gefallen. Zuvor hatten die SNB und Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) mitgeteilt, dem Finanzinstitut bei Bedarf Liquidität zur Verfügung zu stellen. Es gebe derzeit keine Hinweise auf eine direkte Ansteckungsgefahr für Schweizer Institute aufgrund der Probleme der US-Banken, hieß es weiter.

In den USA sind mehrere kleinere Privatbanken in Schwierigkeiten geraten, nachdem Unternehmen ihr Geld von dort abgezogen haben. Das hatte auch Auswirkungen auf den Finanzsektor in Europa. Die Kurse an den Börsen gingen Anfang der Woche teils deutlich zurück. Besonders Bank- und Finanzwerte waren betroffen.

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