Modekette:C&A ist offenbar auf Partnersuche in China

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In Europa hat C&A mehr als 1500 Filialen - nun soll nach China expandiert werden. (Foto: Bloomberg)
  • Die Eigentümerfamilie bereitet offenbar den Verkauf der Modekette vor, um sie zu modernisieren.
  • Auch das Online-Geschäft will C&A einem Unternehmenssprecher zufolge stärken.
  • Ex-Rewe-Vorstandschef Alain Caparros übernahm im Sommer 2017 die Geschäfte bei C&A. Er soll die Marke wegen der wachsenden Konkurrenz von Fast-Fashion-Ketten stark machen.

Von Michael Kläsgen, München

Die traditionelle Bekleidungskette C&A steht offenbar vor dem Verkauf an chinesische Investoren. Die Eigentümerfamilie Brenninkmeijer soll in Verhandlungen über den Verkauf der Traditionsmarke sein, um sie zu modernisieren und ihr eine Expansion nach China zu ermöglichen. Ein Unternehmenssprecher wollte einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel am Sonntag nicht kommentieren, verwies aber an die Cofra-Holding der Familie in der Schweiz, zu der die Modekette C&A gehört.

Ein Cofra-Sprecher teilte am Abend mit, man habe bei C&A einen Transformationsprozess eingeleitet, um künftiges Wachstum zu generieren. 2017 sei die Modekette stark gewachsen, darauf wolle die Holding aufbauen. Der Transformationsprozess dauere weiter an und beinhalte auch, nach stärkeren Expansionsmöglichkeiten in China und anderen aufstrebenden Ländern Ausschau zu halten.

Es werde zudem angestrebt, die Marke C&A im Online-Geschäft zu stärken. Zu der Strategie gehöre es, nach möglichen Partnerschaften oder externen Investoren zu suchen. Um welche Investoren es dabei gehen könnte, wurde nicht genannt. Laut Spiegel steht ein Deal kurz vor dem Abschluss.

1500 Filialen in 18 Ländern

Die Brenninkmeijers zählen mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 20 Milliarden Euro zu den reichsten Familien in Europa, und zu den verschwiegensten. Die streng katholische Familie umfasst mehr als 1000 Mitglieder. Die Anteile des Clans sind gebündelt in der Cofra Holding AG, bei der auch alle Immobilien- und Private-Equity-Geschäfte sowie Finanzdienstleistungen zusammenlaufen.

Die Modekette betreibt heute mehr als 1500 Filialen in 18 europäischen Ländern. C&A beschäftigt mehr als 35 000 Mitarbeiter und gehört zu den größten Modehandelsunternehmen Europas. Das Unternehmen steht wegen der wachsenden Konkurrenz durch Fast-Fashion-Ketten wie H&M und Primark, aber auch durch die wachsende Online-Konkurrenz wirtschaftlich stark unter Druck. Ex-Rewe-Vorstandschef Alain Caparros übernahm im Sommer 2017 die Geschäfte bei C&A, um das angestaubte Traditionshaus in die Zukunft führen.

© SZ vom 15.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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