Brüssel:Stau-Demo gegen Uber

(Foto: Yves Herman/Reuters)

Auf den Straßen in Brüssel ging am Mittwoch nichts mehr. Die Taxifahrer hatten zu einer Demonstration gegen Uber aufgerufen. Jenen Fahrdienst-Anbieter, der ihnen das Geschäft mit günstigen Preisen kaputt macht.

Von Alexander Mühlauer

Die Straßen waren voller Autos, rund um das Brüsseler Europaviertel ging an diesem Mittwoch nichts mehr. Also wurde vor allem eines: gehupt. Schuld am Stau waren die Taxifahrer, die mit ihren Fahrzeugen wichtige Straßen und Tunnel der belgischen Hauptstadt blockierten. Wer am Mittwoch in Brüssel unterwegs war, tat das besser mit U-Bahn oder Fahrrad. Die Taxifahrer hatten zu einer Demonstration aufgerufen, um ihre Wut loszuwerden. Ihre Wut auf Uber, jenen Fahrdienst-Anbieter aus den USA, der ihnen das Geschäft mit extrem günstigen Fahrpreisen kaputt macht. Mit Ubers Smartphone-App können Nutzer private Fahrer bestellen, die sie in ihrem eigenen Auto mitnehmen; und das eben zu einem deutlich günstigeren Preis als ein Taxi. "Nein zur Uberisierung unseres Berufs" - diesen Spruch hatte sich eine Taxifahrerin extra für diesen Tag auf ihr Auto geklebt. Ob das etwas hilft? Sie wisse es ja auch nicht, sagte die Taxifahrerin, aber sie hoffe, dass die Öffentlichkeit endlich ein Bewusstsein für das Problem bekomme. Vielleicht müssen es die Taxifahrer einfach so machen wie am vergangenen Sonntag in Brüssel: Sie halbierten die Fahrpreise. Und schon hatten sie das, was sie wollen: zufriedene Kunden.

© SZ vom 17.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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