Braunkohle:Havarie im Kraftwerk Jänschwalde: Zwei Blöcke abgeschaltet

Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde. (Foto: Patrick Pleul/dpa)

Ein Beton-Stahl-Teil fällt im Braunkohlekraftwerk Jänschwalde herunter und stürzt auf Gleise. Der Vorfall legt das Verladen von Asche aus einem Silo auf Züge teilweise auf Eis. Die Betreiberin Leag erklärt, ob sie Folgen für die Stromversorgung sieht.

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Jänschwalde (dpa/bb) - Nach einer Havarie im Braunkohlekraftwerk Jänschwalde hat die Betreiberin Leag zwei Blöcke vom Netz genommen. Das teilte die Sprecherin des Energieunternehmens, Kathi Gerstner, am Dienstag in Cottbus mit. In der Nacht von Samstag zu Sonntag sei es zu einem Schadensereignis an einem Aschesilo im Kraftwerk gekommen. Daraufhin hätten zwei Kraftwerksblöcke vom Netz genommen werden müssen. Eine Beton-Stahl-Konstruktion war nach Angaben der Leag auf Gleise gestürzt, so dass die Asche-Verladung auf Züge an dieser Stelle aktuell nicht möglich sei.

„Aktuell gibt es keine Auswirkungen auf die Stromversorgung“, teilte die Leag-Sprecherin mit. Die zwei Blöcke des Kraftwerks in Jänschwalde haben eine Leistung von jeweils 500 Megawatt, also zusammen von einem Gigawatt. Die Sprecherin verwies darauf, dass der Bedarf an Energie in Deutschland in der Spitze bei etwa 70 Gigawatt liege. „Wir zeigen der Netzagentur an, welche Kapazitäten wir verfügbar haben.“

Wann die beiden Blöcke wieder angefahren werden, war zunächst unklar. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Alternativen zu prüfen“, sagte die Sprecherin mit Blick auf den Abtransport von Asche. Zunächst würden die Ursachen für den Schaden mit der Beton-Stahl-Konstruktion geprüft. Die „Lausitzer Rundschau“ (Montag), der RBB und die „Märkische Allgemeine“ (jeweils Dienstag) hatten zuvor über die Havarie berichtet.

Das Kraftwerk Jänschwalde ist das drittgrößte in Deutschland. Nach Angaben der Leag haben die sechs Blöcke des Kraftwerks insgesamt eine Leistung von etwa 3000 Megawatt. Damit können sie rechnerisch rund sechs Millionen Haushalte mit Strom versorgen.

© dpa-infocom, dpa:230912-99-164281/5

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