Börsen:Hängepartie hält Märkte in Atem

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Frankfurt/Main/London (dpa) - Der Poker um eine Lösung im US-Haushaltsstreit hält die Finanzmärkte in Atem. Wie gebannt wird auf den Ablauf der Frist für die Erhöhung der Schuldenobergrenze am Mittwoch geblickt.

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Frankfurt/Main/London (dpa) - Der Poker um eine Lösung im US-Haushaltsstreit hält die Finanzmärkte in Atem. Wie gebannt wird auf den Ablauf der Frist für die Erhöhung der Schuldenobergrenze am Mittwoch geblickt.

„Die Anleger warten ab, wie es in den USA weitergeht und hoffen auf Entwarnung“, sagte Christan Kremer, Chefhändler beim Online-Broker XTB. Die Stimmung sei gedrückt, die Verluste hielten sich aber in Grenzen, hieß es aus Handelskreisen.

Der Dax pendelte seit dem Handelsstart um seinen Vortagesschluss und gab gegen Mittag nur leicht nach. Der deutsche Leitindex verlor 0,14 Prozent auf 8791,96 Punkte. In der Hoffnung auf eine baldige Einigung in Washington hatte das Börsenbarometer am Dienstag einen Bestwert von 8820,98 Punkten geschafft.

Für den Eurostoxx 50, Leitindex für den Euro-Raum, ging es am Mittwoch ebenfalls leicht bergab. Zuvor hatten die asiatischen Märkte mehrheitlich mit geringen Verlusten geschlossen.

Anders als am Markt erhofft hatten sich Regierung und Opposition in den USA auch am Dienstag nicht auf eine Erhöhung des Schuldenlimits einigen können. Die Republikaner sagten eine für Dienstagabend (Ortszeit) geplante Abstimmung im Abgeordnetenhaus ab.

Dennoch erwarteten viele Marktteilnehmer, dass sich Demokraten und Republikaner noch kurz vor Ablauf der Frist am Donnerstag einigen, schrieb Analyst Ishaq Siddiqi vom Broker ETX Capital. Die Anleger seien weiter optimistisch, dass die US-Parlamentarier die größte Volkswirtschaft der Welt den befürchteten Nackenschlag ersparen. Sollte bis zum Stichtag 17. Oktober die Schuldengrenze von 16,7 Billionen Dollar nicht erhöht werden, geht der US-Regierung in den Tagen darauf das Geld aus - mit noch ungeahnten Konsequenzen für die Weltwirtschaft.

„Die Börsen bleiben im Bann des US-Haushaltsstreits“, erklärte Investmantanalyst Ralph Herre von der Landesbank Baden-Württemberg. Insgesamt reagierten die Märkte relativ behäbig auf das Tauziehen in Washington, kommentierte Marktstrategien Kelly Teoh vom Broker IG - wohl weil sie letztlich auf die Vernunft der Politiker setzten.

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