Blackberry Bold 9900 im Kurztest:Aufgemotztes Geschäftshandy

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Blackberry-Hersteller RIM will seine Smartphones auch für Privatkunden attraktiver machen - doch die überzeugendsten Funktionen des Blackberry Bold 9900 sind vor allem wieder diejenigen, die Geschäftsleute schätzen.

Helmut Martin-Jung

Schwarzer Klavierlack, dazu ein metallener Rahmen, der fast von Apple sein könnte - das Blackberry Bold 9900 macht schon von der äußeren Anmutung her deutlich: Das hier ist was für Profis.

Blackberry Bold 9900: Das hier ist was für Profis. (Foto: N/A)

Auf dem immer stärker von berührungsgesteuerten Smartphones dominierten Markt setzt der kanadische Hersteller RIM mit dem Bold 9900 weiter auf die Kombination beider Welten. Das Smartphone hat einen Touchscreen, der 640 mal 480 Bildpunkte anzeigen kann, dazu aber auch noch das Wahrzeichen der Blackberrys, die Quertz-Tastatur.

Mit einer Blackberry-Kennung lassen sich mehrere andere E-Mail-Konten verknüpfen, sodass man über mehrere Eingangsboxen hinweg immer auf dem neuesten Stand bleibt. Dazu kommt, dass das System auch dann gut funktioniert, wenn mal keine potente Anbindung zur Verfügung steht.

Viele Administratoren lieben Blackberrys ebenfalls, weil die Firma für Business-Kunden ein ziemlich wasserdichtes System errichtet hat. Übrigens sehr zum Missfallen einiger Staaten, die mit RIM im Clinch liegen, weil sie gerne die E-Mails ihrer Bürger mitlesen würden.

Nicht nur Geschäftshandy

Das Bold 9900 ist aber nicht nur ein Geschäftshandy. Wie man es heute erwarten kann, spielt es auch Musik ab, nimmt Bilder in halbwegs ansehnlicher Qualität auf und zeigt Videos an. Der Speicher ist mit 6,2 Gigabyte schon recht üppig, mit Micro-SD-Karten lässt er sich um bis zu 32 Gigabyte erweitern.

Der eingebaute Browser ist nicht ganz so schick wie der des iPhone oder von Android-Handys. Da er aber mit einem kleineren Bildschirm zurechtkommen muss, ist es nur vernünftig, dass er sich bei Webseiten auf den wichtigen Inhalt konzentriert, also zum Beispiel auf Newsseiten die Textspalte bildschirmfüllend darstellt.

Wie bei seinen Vorgängern erlaubt es das Blackberry-Betriebssystem, das auf dem Bold 9900 in der Version 7 läuft, zahlreiche Funktionen mit Tastatur-Kürzeln auszulösen - wer's einmal gewohnt ist, möchte es nicht mehr missen.

Verschachtelte Menüs

Der 1,2-Gigahertz-Prozessor von Qualcomm lässt keine langen Wartezeiten aufkommen. Die Tastatur ist gut verarbeitet, hintergrundbeleuchtet und nach kurzer Eingewöhnung treffsicher zu bedienen.

Der Oberfläche hätte etwas Klarheit gut getan. So verirrt man sich doch relativ schnell in den verschachtelten Menüs. Immerhin klappt die Bedienung sowohl mit dem Touchscreen als auch mit dem berührungsempfindlichen Knopf über der Tastatur, dem Trackpad, sehr ordentlich.

Für die gar nicht so geringe Zahl derer, die immer noch lieber mit einer Tastatur schreiben, unterwegs viel mit E-Mails zu tun haben und nicht unbedingt Wert auf allerlei verspielte Apps legen, für diese Zielgruppe ist das Bold nach wie vor eine Alternative.

© SZ vom 24.10.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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