Berlin (dpa/bb) - Seit einem Jahr dürfen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) selbstständig Autos abschleppen, die Busse und Trams blockieren - und haben das in tausenden Fällen umgesetzt. 5765 Fahrzeuge seien durch Maßnahmen der BVG von den Bus- und Straßenbahnspuren entfernt worden, antwortete der Senat auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Paul Fresdorf. Bei 3247 dieser Fahrzeuge setzte die BVG ihre eigenen Abschleppwagen ein. Zuvor hatte die „Berliner Zeitung“ darüber berichtet.
BVG-Sprecherin Petra Nelken sagte der Zeitung: „Wir kennen unsere Strecken und haben direkt Kontakt zu den Fahrern von Bus und Straßenbahn. So können wir schneller reagieren.“ Parallel zu den knapp 6000 Abschleppaktionen der BVG lässt auch die Polizei Wagen entfernen. Wie viele Fahrzeuge die Polizei umsetzte, konnte die BVG nicht sagen.
Seit Januar 2020 kann die BVG eigene Abschleppfahrzeuge, die zum Teil neu angeschafft wurden, losschicken. Sie sind teilweise auch für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen geeignet. Dadurch sollen die Strecken der BVG schneller frei werden, als wenn - wie früher - nur die Polizei zuständig ist. Die gesetzliche Grundlage dafür wurde schon mit dem 2018 verabschiedeten Mobilitätsgesetz geschaffen.
Falschparker auf Busspuren, Straßenbahngleisen und in Haltestellenbereichen sind seit vielen Jahren ein großes Problem für die BVG. Die Kosten fürs Abschleppen liegen bei 208 Euro, bei größeren Fahrzeugen über 3,5 Tonnen Gewicht bei 650 Euro.
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