Bei uns in Rom:Zocken schadet der Gesundheit

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Spielsüchtige und Populisten haben etwas gemeinsam, wie sich gerade in Italien zeigt: Beide leiden unter einer verzerrten Wahrnehmung der Wirklichkeit.

Von Ulrike Sauer

Als Giuseppe Conte vor drei Monaten den Auftrag zur Regierungsbildung erhielt, rief er im Nu die Anleger zu sich, die ihre Ersparnisse bei der Pleite von sechs Regionalbanken verloren hatten. "Wer betrogen wurde, wird entschädigt", versprach der designierte Regierungschef, noch bevor er sich um die Kabinettsliste kümmerte. Dazu müssten zwei Milliarden Euro Steuergelder her, verlangte seine Partei, die Cinque Stelle. Damit ließen sich die Käufer von nachgeordneten Bankanleihen und auch die Aktionäre der insolventen Kreditinstitute entschädigen. Beide Kategorien haften beim Bankencrash nach den europäischen Regeln mit. Na und? Im Kopf sind die römischen Nationalisten längst raus aus der EU.

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