Kiel:Bau-Arbeitgeber im Norden lehnen Schlichterspruch ab

Neumünster (dpa/lno) - Die Mitglieder des Baugewerbeverbands Schleswig-Holstein haben das Schlichtungsergebnis der Tarifverhandlungen vom 12. Mai klar abgelehnt. Deutlich mehr als 80 Prozent hätten in Neumünster mit Nein gestimmt, sagte Hauptgeschäftsführer Georg Schareck am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Sollte noch ein weiterer größerer Verband in Deutschland so votieren, könnte es zu einem Arbeitskampf kommen.

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Neumünster (dpa/lno) - Die Mitglieder des Baugewerbeverbands Schleswig-Holstein haben das Schlichtungsergebnis der Tarifverhandlungen vom 12. Mai klar abgelehnt. Deutlich mehr als 80 Prozent hätten in Neumünster mit Nein gestimmt, sagte Hauptgeschäftsführer Georg Schareck am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Sollte noch ein weiterer größerer Verband in Deutschland so votieren, könnte es zu einem Arbeitskampf kommen.

Für eine Zustimmung sind im Baugewerbe 85 Prozent der Stimmen aus allen Regionalverbänden nötig. Die Zahl der Stimmen der einzelnen Regionalverbände hängt von Umsatz und Lohnsumme der sie tragenden Unternehmen ab. Der Verband im Norden hatte sich wiederholt sehr kritisch über den Schlichterspruch des ehemaligen Bundeswirtschaftsministers Wolfgang Clement geäußert, weil die überwiegend kleinen und mittleren Betriebe im Land das Ergebnis kaum stemmen könnten.

Der Schlichterspruch sieht unter anderem eine Lohnerhöhung um 5,7 Prozent vor. „Es ging nicht im Schwerpunkt ums Geld“, sagte Schareck zum Nein im Norden. Vielmehr müsse die organisatorische Umsetzung deutlich verbessert werden. Alles auf einen Schlag umsetzen zu müssen, sei für viele Betriebe momentan nicht leistbar, weil sie das Ergebnis nicht an den Marktpreis weitergeben könnten. „Eine Stufung wäre deutlich besser gewesen“, sagte Schareck.

Wie das Gesamtergebnis in Deutschland ausfällt, ist weiter offen. Die Erklärungsfrist wurde am Freitag bis zum 1. Juni (14 Uhr) verlängert, wie eine Sprecherin des Zentralverband Deutsches Baugewerbe sagte.

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