Bau - Herne:Lkw-Schranken auf A43 werden aufgebaut: Sperrungen nötig

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Herne (dpa/lnw) - Wegen des Aufbaus einer Schranke für zu schwere Lkw auf der A43 zwischen Herne und Recklinghausen kommen auf Autofahrer an den nächsten Wochenenden Sperrungen zu. Außerdem richtet die Autobahn-GmbH rund um die geplanten Schrankenanlagen am Kreuz Herne sowie am Kreuz Recklinghausen je eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40 Stundenkilometer ein, erläuterte Carola Ziebs von der Autobahn Niederlassung Westfalen am Donnerstag. Ansonsten könne die Gewichtsmessung nicht gut erfolgen. Bereits am Freitag wird die Strecke in Fahrtrichtung Wuppertal bis Montagmorgen gesperrt, um mit den Arbeiten zur Errichtung der Schranke bei Recklinghausen zu beginnen.

Wegen einer maroden Brücke über den Rhein-Herne-Kanal gilt seit April auf dem Abschnitt der vielbefahrenen Strecke vom Ruhrgebiet in das Münsterland ein Verbot für Fahrzeuge schwerer als 3,5 Tonnen. Weil sich zu viele Lastwagen darüber hinwegsetzen, soll in beide Richtungen eine Schrankenanlage eingerichtet werden. Sie misst automatisch das Gewicht der Fahrzeuge und schließt die Schranke beim Überschreiten. Zu schwere Lastwagen werden dann auf die Umleitungsstrecken geführt und müssen mit Bußgeldern rechnen.

Bis Ende Januar werden insgesamt fünf Sperrungen jeweils einer Fahrtrichtung notwendig. Um die Anlage in Richtung Wuppertal voraussichtlich am 17. Dezember in Betrieb nehmen zu können, wird an den kommenden zwei Dezemberwochenenden diese Fahrtrichtung dicht sein. Ab dem 14. Januar folgen drei Wochenenden mit Sperrung in die Gegenrichtung, um die Schranke bei Herne aufzubauen. Allerdings könne sich der Plan verschieben, wenn das Wetter zu schlecht sei, sagte Projektleiter Guido Meinzer.

Schranken nach ähnlichem Prinzip gibt es bereits an der Leverkusener Rheinbrücke. Das marode A1-Bauwerk ist seit 2016 für Lkw über 3,5 Tonnen gesperrt. Die insgesamt fünf Schranken an der Brücke senken sich nach Angaben der Autobahn GmbH in Westfalen etwa 100 Mal am Tag. Schätzungen zufolge liege die Zahl der Verstöße auf der noch nicht beschrankten Brücke über den Rhein-Herne-Kanal bei etwa 1000 Fahrzeugen täglich. "Wir haben nicht die exakte Zahl erhoben, aber es sind auf Dauer einfach zu viele", begründete Ziebs die Notwendigkeit der Schrankenanlage.

Gerade in der ersten Zeit nach Inbetriebnahme sei damit zu rechnen, dass zahlreiche Lastwagenfahrer gestoppt würden. Mit mehrsprachigen Flyern für Raststätten sollen die Trucker rechtzeitig informiert werden. Große Schilder weisen bereits seit Einführung des Lkw-Verbots auf die Sperrung sowie die großräumigen Umleitungen über die A40, A45, A42 oder A2 hin.

Die Gesamtkosten für die Anlage belaufen sich laut Autobahn GmbH auf 15 Millionen Euro, hinzu kommen etwa 2,5 Millionen Euro an Betriebskosten pro Jahr. Derzeit rechnen die Autobahnbauer damit, die Schrankenanlage erst in vier Jahren wieder abbauen zu können: Zur Jahresmitte 2025 soll die erste Hälfte der neuen Brücke über den Rhein-Herne-Kanal fertig sein. Läuft der Verkehr reibungslos über das neue Bauwerk, könnten auch die Schranken wieder abgebaut werden. Weil die Strecke dreispurig ausgebaut werde, werde die A43 noch deutlich länger eine Dauerbaustelle bleiben.

© dpa-infocom, dpa:211202-99-231935/3

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