Berlin:Freie Wohnungen Mangelware in Berlin

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Berlin (dpa/bb) - Günstige Wohnungen sind in Berlin auch am Stadtrand nur noch schwer zu finden. Berlinweit sank der Anteil leerer Wohnungen bei den landeseigenen Vermietern und Genossenschaften im vergangenen Jahr von 1,7 auf 1,6 Prozent. Noch weniger ist in Marzahn, Hellersdorf, Hohenschönhausen und Lichtenberg mit deren Großsiedlungen frei, wie aus Zahlen des Verbands Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen (BBU) hervorgeht. Auch in Mitte, Wilmersdorf und Köpenick steht kaum eine Wohnung leer.

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Berlin (dpa/bb) - Günstige Wohnungen sind in Berlin auch am Stadtrand nur noch schwer zu finden. Berlinweit sank der Anteil leerer Wohnungen bei den landeseigenen Vermietern und Genossenschaften im vergangenen Jahr von 1,7 auf 1,6 Prozent. Noch weniger ist in Marzahn, Hellersdorf, Hohenschönhausen und Lichtenberg mit deren Großsiedlungen frei, wie aus Zahlen des Verbands Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen (BBU) hervorgeht. Auch in Mitte, Wilmersdorf und Köpenick steht kaum eine Wohnung leer.

Noch vor zehn Jahren wurden die BBU-Mitglieder 12 600 Berliner Wohnungen wegen schlechter Lage oder Ausstattung kaum los. Diese Zahl ist auf 700 gesunken. Die landeseigenen Wohnungsunternehmen präsentierten am Dienstag Konzepte für „Typenbauten“, die auf flexiblen Bauelementen basieren und schnell und günstig hochgezogen werden könnten.

BBU-Chefin Maren Kern forderte das Land am Dienstag auf, mehr zu tun, damit gebaut wird. Notwendig seien 20 000 neue Wohnungen pro Jahr. Kern schlug „Neubaubündnisse“ und „Genehmigungsmanager“ in den Bauämtern vor. Zudem müsse der Senat in den Bezirken konsequenter durchgreifen und entschlossen dafür kämpfen, dass der Flughafen Tegel zugunsten von Wohnungen schließt. „Kiez statt Kerosin“, forderte Kern.

Die Verbandsmitglieder planen bis 2026 mindestens 70 000 Wohnungen zu bauen, 30 000 davon bis Ende 2020 - ohne Probleme bestehender Großsiedlungen zu reproduzieren, wie Gesobau-Vorstand Jörg Franzen versicherte. „Wir bauen diese Wohnungen nicht als Platte 2.0 in das Stadtbild.“ Die Konzepte sehen demnach viele unterschiedliche Wohnungsgrößen vor, Wert gelegt wird auch auf die Gestaltung der Treppenhäuser und der Umgebung.

Der BBU steht für 40 Prozent der Berliner Mietwohnungen. Auch bei ihnen stiegen die Nettokaltmieten im vergangenen Jahr mit einem Plus von 2,6 Prozent stärker als die Preise insgesamt. Mit 5,74 Euro je Quadratmeter liegen sie aber unter dem Mittelwert des Mietspiegels von 6,39 Euro.

Die landeseigenen Unternehmen wollen die Hälfte der Neubauten als geförderte Wohnungen für 6,50 Euro anbieten, den Rest für unter 10 Euro. Um das trotz steigender Grundstücks- und Baukosten hinzubekommen, müsse standardisiert gebaut werden. Dazu müsse die Bauindustrie aber wieder mehr Fertigbetonwerke hochziehen, sagte Howoge-Geschäftsführerin Stefanie Frensch, für die der aktuelle Bauboom ohnehin ein Problem birgt: Inzwischen können wir froh sein, wenn wir einen finden, der baut.

Nach Berechnungen des Hamburger Instituts F+B sind die Angebotsmieten berlinweit im vergangenen Jahr um drei Prozent gestiegen. Wer umzieht muss sich demnach durchschnittlich auf 8,20 Euro für eine Standardwohnung einstellen.

Wer einen alten Mietvertrag hat, zieht daher lieber nicht um. Bei den BBU-Mitgliedern wechselten im vergangenen Jahr noch bei 5,5 Prozent der Wohnungen die Mieter, 0,6 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Besonders sesshaft waren Mieter in Schöneberg und Kreuzberg, gefolgt von Mitte und Hohenschönhausen.

Deutlich stärker als die Mieten steigen weiter die Kaufpreise für Eigentumswohnungen. Mit im Schnitt 2800 Euro je Quadratmeter waren sie laut F+B im zweiten Vierteljahr 2017 rund 10,7 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.

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