BASF-Chef Kurt Bock:Auffällig unauffällig

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"Spektakulär kommt von Spektakel. Wer Moden hinterherläuft, kann nicht Avantgarde sein." – Kurt Bock. (Foto: Andreas Pohlmann/BASF SE)

Personenkult ist seine Sache nicht: Kurt Bock, knorrig, stur und unaufgeregt, verlässt als Chef den Chemie-Konzern BASF. Auf Beifall legt er keinen Wert.

Von Karl-Heinz Büschemann, München

Der Mann ist noch nicht ganz 60 Jahre alt, aber er stellt sich schon mal auf ein Leben als Rentner ein. Kurt Bock, der Vorstandsvorsitzende des Ludwigshafener Chemiekonzerns BASF, wird nach der Hauptversammlung im Mai das Chefbüro verlassen, obwohl sein Vertrag noch bis 2021 gelaufen wäre, und er macht nicht einmal Anstalten, sich für die Zeit danach gleich mit neuer Arbeit einzudecken. Andere mächtige Chefs, die ohne vollen Terminkalender nicht auskommen können, besorgen sich für die gefürchtete Leere nach der Pensionierung vorsorglich eine Reihe von Aufsichtsratsmandaten, um weiter mit den Großen der Wirtschaft zu tun zu haben. Kurt Bock, der erst 2020 nach zwei Jahren Wartezeit bei BASF den Aufsichtsrat übernehmen darf, hat nur einen Sitz im Kontrollgremium des Medizintechnik- und Krankenhaus-Konzerns Fresenius aus Bad Homburg. "Ich werde mich nicht langweilen", sagt er: "Wir kriegen das hin."

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