Bahn: Transnet und GDBA fusionieren:Aus zwei mach eins

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Lange wurde spekuliert, jetzt herrscht Klarheit: Die Bahn-Gewerkschaften GDBA und Transnet schließen sich zusammen - und doch bleiben viele Fragen offen.

Die Vermutung stand schon länger im Raum - jetzt ist es amtlich: Die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA versuchen es gemeinsam und fusionieren. Das teilten die Vorsitzenden mit. Der Beschluss fiel demnach einstimmig auf beiden Seiten.

Klaus-Dieter Hommel (links) von der GDBA und Alexander Kirchner von Transnet (rechts) freuen sich über den Zusammenschluss der beiden Gewerkschaften. (Foto: Foto: dpa)

Während der Transnet-Beirat die Fusion bereits endgültig absegnete, fehlt von der GDBA noch eine Entscheidung des Gewerkschaftstages, der am 10. Dezember in Fulda stattfinden soll. Dabei müssen 50 Prozent der Delegierten dem Vorschlag zustimmen.

Bis zur Fusion von Transnet und GDBA wird es nach Angaben der Gewerkschaften mindestens ein Jahr dauern. Am Ende des Prozesses sollten der neue Name und die Frage geklärt werden, zu welchem Dachverband die Gewerkschaft gehört.

Einladung an GDL

"Wir verstehen dies als eine politische Entscheidung", erklärten die Vorsitzenden Alexander Kirchner (Transnet) und Klaus-Dieter Hommel (GDBA). "Wir entscheiden uns damit für eine effektive, breit aufgestellte Interessenvertretung aller abhängig Beschäftigen im Verkehrsbereich."

Derzeit und in Zukunft warte eine Reihe von Herausforderungen auf die Gewerkschaften, etwa den Wettbewerb zwischen Straße und Schiene und die neue Debatte über die Teilprivatisierung der Deutschen Bahn.

Die Gewerkschaftsvorsitzenden wiesen darauf hin, dass Transnet und GDBA seit Jahren erfolgreich kooperierten. Diese Zusammenarbeit einer DGB- und einer Beamtenbund-Gewerkschaft sei ungewöhnlich, aber richtungweisend gewesen. Auch die Verschmelzung könne beispielhaft sein. "Denn unsere heutigen gewerkschaftlichen Strukturen sind überholt. Die Zeit der Grabenkriege ist lange vorbei. Die Mitglieder wollen eine ordentliche, gewerkschaftliche Vertretung."

Kirchner und Hommel betonten, dass sich die geplante Gründung gegen keine andere Gewerkschaft richtet. "Im Gegenteil: Wir wollen ausdrücklich die Zusammenarbeit mit allen Partnern." Die dritte wichtige Bahngewerkschaft in Deutschland ist die Lokomotivführergewerkschaft GDL, in der vor allem das Fahrpersonal organisiert ist.

© sueddeutsche.de/AP/AFP/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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