Fernverkehr:Bahn erhöht Preise für Tickets und Bahncard

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Fahrkartenautomat im Kölner Hauptbahnhof: Die Bahn hebt manche Preise an. (Foto: Thomas Banneyer/dpa)

Zugreisende müssen für einige Angebote von Dezember an mehr bezahlen. Bei manchen Fahrkarten bleiben die Preise allerdings unverändert.

Fahrgäste der Deutschen Bahn müssen für manchen Fahrschein im Fernverkehr von Dezember an mehr zahlen. Auch die Bahncard 25 wird teurer, wie der bundeseigene Konzern am Dienstag mitteilte. An den Spar- und Supersparpreisen ändert sich hingegen nichts, dafür aber am Cityticket. Ein Überblick:

Flexpreise: Die sogenannten Flextickets kosten ab 10. Dezember im Schnitt 4,9 Prozent mehr. Die Fahrkarten heißen so, weil sie Fahrgästen eine gewisse Flexibilität ermöglichen sollen, insbesondere bei der Zugauswahl. Sie können mit den Tickets am Tag auf der jeweiligen Verbindung jeden beliebigen Fernzug nehmen. Zudem sind Stornierungen auch über einen längeren Zeitraum hinweg möglich.

Bahncard 25: Der Preis für die Bahncard 25 erhöht sich zum Fahrplanwechsel um drei Euro und kostet dann jährlich 62,90 Euro. Inhaber erhalten mit ihr 25 Prozent Rabatt auf jede gebuchte Bahnfahrt. Der Preis für die Bahncard 50, mit der Einzeltickets halb so viel kosten, bleibt hingegen gleich.

Spar- und Supersparpreise: Die sogenannten Spar- und Supersparangebote bleiben unverändert. Von diesen bietet die Bahn pro Fahrt jeweils ein bestimmtes Kontingent an. Sie sind deutlich günstiger als die Flextickets, allerdings sind Fahrgäste mit ihnen in der Regel auf einen bestimmten Zug festgelegt. Außerdem sind Stornierungen nur noch in einem kurzen Zeitraum möglich. Die Einstiegspreise sollen zum Fahrplanwechsel weiter 17,90 Euro für die Superspar-Tickets sowie 21,90 Euro für die Spartickets betragen. Für Senioren soll es ein verstetigtes Spar- und Supersparangebot geben, das jeweils zwei Euro günstiger ist. Laut Bahn werden inzwischen acht von zehn gebuchten Einzelfahrkarten zu Spar- oder Supersparpreisen erworben.

Cityticket: Beim Cityticket können Fahrgäste im Rahmen ihres Fernverkehrstickets den Nahverkehr am Start- oder Zielort nutzen. Bislang gab es diese Option bei Flex- und Sparpreisangeboten. Künftig soll sie nur noch bei Flextickets enthalten sein.

Fahrplanwechsel: Die neuen Preise gelten zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember. Bis einschließlich 9. Dezember können sämtliche Fahrten noch zu den alten Preisen gebucht werden. Das gilt auch für den neuen Fahrplan, der ab diesem Mittwoch buchbar ist. Tickets für Züge rund um Weihnachten behalten bis dahin also den alten Preis.

Wirklich nachvollziehen können Fahrgäste die Preiserhöhungen auch künftig nur schwer. Je nach Nachfrage und Buchungszeitraum variieren die Preise für einzelne Fahrkarten bei der Bahn ohnehin erheblich. "Die Preise bleiben unverändert, doch wann sie angeboten werden, wissen wir nicht", sagt etwa der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, zu den Spar- und Supersparangeboten, die sich zum Fahrplanwechsel nicht erhöhen sollen. Mit den unterschiedlichen Preisen will die Bahn vor allem die Nachfrage steuern und die Auslastung besser verteilen. Volle Züge am Freitagabend sind deutlich teurer als Dienstagmittag, wenn kaum jemand unterwegs ist. "Davon profitieren am Ende auch die Fahrgäste", sagt Naumann.

Neue Züge, mehr Angebot

Die Preise sind aber nicht das Einzige, das sich zum Fahrplanwechsel ändert. Vor allem auf den Strecken zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen sowie zwischen Berlin und München stockt der Konzern das Angebot im Fernverkehr auf. Die störanfällige Zugteilung im nordrhein-westfälischen Hamm fällt zudem nur noch halb so oft an wie bisher. Die ICE-Flotte wird stetig erweitert um neue ICE 4 und ICE 3 Neo.

Ab Dezember betreiben die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) zudem eine Nachtzugverbindung zwischen Berlin und Paris sowie zwischen Berlin und Brüssel.

Steigende Betriebskosten und hoher Tarifabschluss

Schon zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 hatte die Bahn die deutlich gestiegenen Kosten etwa für Energie zum Teil an die Kunden weitergegeben. Damals stieg der Flexpreis sogar um 6,9 Prozent. In diesem Jahr muss der Konzern darüber hinaus einen hohen Tarifabschluss mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) stemmen. Die Preisanpassungen für die Kundinnen und Kunden lägen aber "deutlich unter der aktuellen Inflationsrate", hieß es.

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