Finanzaufsicht:Mark Branson soll neuer Bafin-Chef werden

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Spätestens zum August soll Mark Branson seine Stelle in Deutschland antreten. (Foto: imago stock&people/imago/Manuel Winterberger)

Bislang leitet Branson die Schweizer Finanzmarktaufsicht. Der frühere Bafin-Chef Hufeld wurde im Januar von Bundesfinanzminister Olaf Scholz entlassen.

Mark Branson soll neuer Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) werden. Der studierte Mathematiker werde sein Amt Mitte des Jahres antreten und damit Felix Hufeld nachfolgen, heißt es in einer Mitteilung des Finanzministeriums. Mit Branson an der Spitze solle die Reform der Bafin fortgesetzt werden, damit die Finanzaufsicht mehr Biss erhalte.

Der frühere Bafin-Chef Hufeld wurde im Januar von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) entlassen, weil ihm Versagen im Wirecard-Bilanzskandal vorgeworfen wurde.

Branson leitet die Schweizer Finanzaufsicht Finma seit 2014. Zuvor musste sich der frühere Manager der Großbank UBS gegen Kritiker wehren, die an seiner Unabhängigkeit gezweifelt hatten. Doch Branson ging in seiner Amtszeit gegen die UBS und weitere Banken vor, sodass diese Bedenken schnell in den Hintergrund traten. Gleichzeitig genoss der 1968 geborene britische und Schweizer Doppelbürger bei Banken und Versicherern eine breitere Unterstützung als sein Vorgänger. Branson hatte an der Eliteuniversität Cambridge Mathematik und Management studiert und später auch bei der Credit Suisse gearbeitet.

158 neue Stellen

Zuvor hatte es bereits geheißen, dass die Reform der Bafin konkrete Züge annehme. Am Montag sollen bei einer Verwaltungsratssitzung der Bonner Behörde auch 158 neue Stellen bewilligt werden, zitierte das Handelsblatt mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Innerhalb der Finanzaufsicht seien Insidern zufolge viele der Auffassung, dass die geplante Aufstockung nicht ausreiche, um die Schlagkraft der Bafin deutlich zu erhöhen. Ursprünglich wollte die Behörde Insidern zufolge fast doppelt so viele neue Stellen, beantragte dann nach Rücksprache mit der Politik jedoch nur 189.

Diese Zahl strich das Finanzministerium dann nochmals auf 158 zusammen, berichtete die Zeitung. Die Bafin steht derzeit in der Kritik, bei Greensill zu spät gehandelt zu haben. Sie musste schon beim Bilanzskandal um Wirecard herbe Kritik einstecken.

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