Auto - Elmshorn:Autoliv will 270 Arbeitsplätze in Elmshorn streichen

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Elmshorn (dpa/lno) - Der Autozulieferer Autoliv will bis Mitte 2023 am Standort Elmshorn etwa 270 Arbeitsplätze streichen und nach Osteuropa verlagern. "Die Produktionsanlagen in Elmshorn für die Fertigung von Sicherheitsgurten werden in unser Werk für Sicherheitsgurte in der Nähe von Sopron in Ungarn verlagert", bestätigte Geschäftsführer Jens Eisfeld am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur entsprechende Angaben der IG Metall und des Betriebsrates. Bei der Fertigung der Sicherheitsgurte werden rund 200 Jobs wegfallen. Zudem würden rund 70 Arbeitsplätze im Angestelltenbereich abgebaut und nach Rumänien verlagert. Von den derzeit etwa 900 Arbeitsplätzen in Elmshorn sollen laut Eisfeld knapp 650 erhalten bleiben.

"Unser Standort in Elmshorn wandelt sich in ein reines Technologiezentrum für die Entwicklung von Sicherheitsgurten", sagte Eisfeld. "Unser Fokus liegt dann allein auf Neuentwicklungen für Kunden in aller Welt." Und das Tech Center in Dachau bei München sei das Autoliv-Kompetenzzentrum für Airbags.

Über die Pläne zum Stellenabbau in Elmshorn informierte der schwedisch-amerikanische Konzern mit Betrieben in vielen Ländern am Mittwoch auf einer Belegschaftsversammlung. "Wir prüfen alle Geschäftsbereiche, um Wege zu finden, die uns stärker und wettbewerbsfähiger machen, und ergreifen strategische Maßnahmen, um unsere Produktivität, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit mittel- und langfristig weiter zu verbessern", hieß es in einer Pressemitteilung.

Der Konzern hatte laut IG Metall bereits vor einem Monat ein umfassendes weltweites Restrukturierungsprogramm angekündigt. Demzufolge sollen in Europa etwa 500 Stellen bis Ende März 2021 wegfallen. Außerdem sollen komplette Standorte schließen. Begründet worden sei dies mit dem starken Umsatzeinbruch und der fehlenden Aussicht auf Erholung des Automobilmarktes.

Zu den Plänen für Elmshorn sagte der Betriebsratsvorsitzende Klaus Brüggemann: "Die Kolleginnen und Kollegen waren von März bis Juni von Kurzarbeit betroffen, seit Juli ist dies aber aufgrund der guten Auftragslage nicht mehr notwendig. Nun zeigt sich, dass Autoliv diese Arbeitsplätze gar nicht in Deutschland erhalten, sondern durch die Verlagerung nach Osteuropa den Profit steigern will."

Betriebsrat und IG Metall wollen die Pläne nicht hinnehmen. "Diese Planung ist gegen die Betroffenen so auch nicht umsetzbar!", sagt Kai Trulsson, Geschäftsführer der IG Metall Unterelbe.

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