Mülheim-Kärlich:Abriss von AKW-Kühlturm könnte noch länger dauern

Mülheim-Kärlich (dpa/lrs) - Der erst seit kurzem weithin sichtbare Abriss des Kühlturms beim Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich nahe Koblenz könnte sich noch länger hinziehen. Trotz mehrerer Verzögerungen beim spiralförmigen Rückbau der Turmmauer mit einem Spezialgerät von oben hatte der Energieriese RWE stets betont, bis Ende 2018 damit fertig sein zu wollen.

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Mülheim-Kärlich (dpa/lrs) - Der erst seit kurzem weithin sichtbare Abriss des Kühlturms beim Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich nahe Koblenz könnte sich noch länger hinziehen. Trotz mehrerer Verzögerungen beim spiralförmigen Rückbau der Turmmauer mit einem Spezialgerät von oben hatte der Energieriese RWE stets betont, bis Ende 2018 damit fertig sein zu wollen.

Nun sagte AKW-Sprecherin Dagmar Butz der Deutschen Presse-Agentur: „Nach der aufwendigen Entfernung des oberen Umfassungsrings mit einem zusätzlichen Gerät sind wir immer noch bei der ersten Runde. Aber das wird sich mit immer mehr Erfahrung einschwingen.“ Allerdings könnten Herbstwinde den Zeitplan durcheinanderwirbeln: „Die Sicherheit der Kollegen hoch oben geht vor.“

Die Sprecherin erinnerte daran, dass das Spezialgerät, ein umgebauter Bagger, ein Prototyp für eine neuartige Abbruchmethode sei, bei der wiederholt etwas verbessert werde: „Bei einem ganz neuen Verfahren ist es halt learning by doing.“

Das 3,5 Milliarden Euro teure Kernkraftwerk soll laut Butz für eine Milliarde Euro abgerissen werden. Im Betrieb was es nur 13 Monate. Bereits 1988 ging es nach einer Verfügung des Bundesverwaltungsgerichts vom Netz. Bei den Planungen war die Erdbebengefahr nicht ausreichend berücksichtigt worden. Schon 2004 begann der Rückbau des AKW. Das Ziel, die grüne Wiese, wird für die gesamte Anlage wohl erst in einem Jahrzehnt erreicht.

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