Mülheim-Kärlich:Abriss von AKW-Kühlturm erst im Frühjahr

Mülheim-Kärlich (dpa/lrs) - Der Abriss des Kühlturms am stillgelegten Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich wird erst im Frühjahr beginnen. Ursprünglich sollten die Arbeiten im August losgehen, später wurde Oktober als Starttermin genannt, dann Mitte November. Nun sei es aber zu kalt und zu windig, um die Spezialmaschine nach oben zu bringen, sagte AKW-Sprecherin Dagmar Butz am Montag. Zur Steuerung des Geräts müssten auch Menschen auf dem 162 Meter hohen Turm stehen. "Wir wollen kein unnötiges Risiko eingehen."

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Mülheim-Kärlich (dpa/lrs) - Der Abriss des Kühlturms am stillgelegten Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich wird erst im Frühjahr beginnen. Ursprünglich sollten die Arbeiten im August losgehen, später wurde Oktober als Starttermin genannt, dann Mitte November. Nun sei es aber zu kalt und zu windig, um die Spezialmaschine nach oben zu bringen, sagte AKW-Sprecherin Dagmar Butz am Montag. Zur Steuerung des Geräts müssten auch Menschen auf dem 162 Meter hohen Turm stehen. „Wir wollen kein unnötiges Risiko eingehen.“

Der Energiekonzern RWE hält allerdings an dem Plan fest, den Turm nahe Koblenz bis Ende 2018 abzureißen. Mögliche Verzögerungen oder Unterbrechungen wurden laut Butz von Anfang an mit einkalkuliert. Schließlich sei es das erste Mal, dass ein Kühlturm von einem Roboter von oben her spiralförmig quasi abgefressen werde.

Das Innere des Kühlturms sei mittlerweile entkernt, fuhrt Butz fort. Eine Konstruktion aus 5000 Tonnen Beton sei dafür abgebrochen worden. So könne der Roboter schließlich im geschützten Inneren hochgezogen werden und nicht wie ursprünglich vorgesehen an der Außenwand, wo Wind hätte gefährlich werden können.

Der Reaktor war nur 13 Monate in Betrieb. 1988 ging er nach einer Verfügung des Bundesverwaltungsgerichts für immer vom Netz. Bei den Planungen war nämlich die Erdbebengefahr nicht ausreichend berücksichtigt worden. Der Abriss der Anlage läuft bereits seit 2004 und dauert voraussichtlich noch weitere zehn Jahre.

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