Arbeitsmarkt:"Wir müssen wieder mehr arbeiten"

Michael Hüther ist Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln. (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, hält nichts von einer Vier-Tage-Woche. Um den Fachkräftemangel zu beheben, brauche es eine andere Lösung.

Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, will dem Fachkräftemangel mit längeren Arbeitszeiten entgegenwirken. "Wir müssen wieder mehr arbeiten - so wie es die Schweiz vormacht", sagte der IW-Chef der Rheinischen Post. Dort, aber auch in Schweden würde eine Vollzeitkraft fast 300 Stunden mehr im Jahr arbeiten als in Deutschland. "Wir brauchen eine Ausweitung der individuellen Arbeitszeit im Jahr, nicht den unrealistischen Traum der Vier-Tage-Woche. Da kann über die Wochenarbeitszeit oder andere Urlaubsregelungen gehen, in Zeiten höherer Arbeitszeit- und Arbeitsortssouveränität durchaus vermittelbar."

Hüther erwartet laut dem Bericht Verwerfungen in der Wirtschaft, wenn der Fachkräftemangel nicht behoben wird. "Wir müssen das Erwerbspotenzial besser ausschöpfen, um den Übergang in eine klimaneutrale Wirtschaft mit einer dann kleineren Bevölkerung zu schaffen. Ohne die Arbeitszeitverlängerung wären in den nächsten Jahren bestenfalls noch Wachstumsraten von 0,5 bis 0,75 Prozent möglich. Und die Inflation würde über Jahre bei drei bis dreieinhalb Prozent liegen."

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusVermögen
:Nein, ihr gehört nicht zur Mittelschicht

Menschen zählen sich zur Mitte der Gesellschaft, obwohl sie Topverdiener sind oder arm. Das führt zu falschen politischen Entscheidungen. Es gibt nur einen Ausweg: Gehaltszettel auf den Tisch.

Essay von Nils Wischmeyer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: