Im Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen unterstützt Google die Unterhaltungsindustrie stärker als bisher. Webseiten, die überdurchschnittliche häufig im Verdacht stehen, illegale Downloads und illegales Streaming anzubieten, würden fortan vom Suchalgorithmus abgestraft und weniger prominent angezeigt, teilte Google in einem Blogpost mit.
Damit solle sichergestellt werden, dass legale und qualitativ hochwertige Inhalte in den Vordergrund rücken. Als Positivbeispiele nannte Google die Webseite des amerikanischen Radionetzwerkes National Public Radio, die TV-Plattform Hulu und den Musikdienst Spotify.
Google kooperiert seit längerem mit Urhebern und Verwertern: Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen allein in den vergangenen 30 Tagen mehr als 4,4 Millionen Webadressen dauerhaft aus dem Index entfernt. Auf einer eigens dafür eingerichtet Webseite macht Google Details der Löschanfragen öffentlich.
Kritik von Bürgerrechtlern
Die meisten stammen laut Google von der Musikindustrie und von amerikanischen Medienunternehmen. In 77 Prozent der Fälle entspricht Google dem Willen der Antragssteller. Die Zahl der entfernten Webseiten hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen.
Bürgerrechtler kritisierten die Neuregelung als intransparent. Sie führe dazu, dass jetzt auch Webseiten herabgestuft würden, bei denen die Anschuldigung unbegründet sei. Die Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation sieht die Gefahr, dass Rechteinhaber nun in der Lage sind, die Suchergebnisse zu beeinflussen, indem sie Webseiten fälschlicherweise der Piraterie bezichtigen.