Angefeuert von Spekulationen über eine Expansion in China haben die Aktien von Facebook am Mittwoch ein neues Allzeithoch erreicht. Nach 15 Monaten auf dem Börsenparkett übersprangen die Papiere des sozialen Netzwerks erstmals die Schwelle von 45 Dollar und erreichten in der Spitze mit einem Plus von drei Prozent ein neues Rekordhoch bei 45,09 Dollar.
Der höchste Börsenkurs hatte bislang exakt bei 45 Dollar gelegen, erreicht wenige Stunden nach Börsenstart im Mai letzten Jahres.
Grund für den Kurssprung ist ein Besuch von Facebook-Geschäftsführerin (COO) Sheryl Sandberg in China. Die Reise weckt bei Anlegern Hoffnung, das soziale Netzwerk könnte endlich auf einem der größten Werbemärkte der Welt Fuß fassen und sich von der bisherigen Blockade in dem boomenden Land befreien.
"Facebook könnte in China möglicherweise freigegeben werden. Angesichts von 600 Millionen Internetnutzern wäre das eine riesige Chance", sagt Analyst Victor Anthony von Topeka Capital. Dennoch sei er skeptisch, fügt er hinzu. Auch Analyst Gene Munster von Piper Jaffray dämpft die Hoffnungen auf eine baldige Expansion von Facebook in China. "Die Möglichkeit, dass Facebook in den nächsten Jahren in den chinesischen Markt eintritt, ist gering."
Ein Facebook-Sprecher bestätigte, dass sich Sheryl Sandberg mit Regierungsvertretern getroffen hat und mit ihnen besprochen habe, wie sich chinesische Unternehmen mit Hilfe von Facebook weltweit besser präsentieren können. Gleichzeitig spielte er aber auch die Bedeutung der Chinareise herunter.
Die Facebook-Aktie befindet sich bereits seit rund zwei Monaten im Aufwärtstrend. Nachdem die Papiere im Mai vergangen Jahres mit einem Kurs von 38 Dollar gestartet waren, rutschten sie zunächst im September 2012 auf ein Rekordtief von 17,55 Dollar ab, erholten sich dann aber zunehmend und gewannen seit Ende Juli bereits sage und schreibe 70 Prozent.