Akkus für Notebooks:Wahl ohne Qual

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Gute Akkus oder hohe Rechenleistung: Der Kunde musste sich beim Kauf eines günstigen Notebooks entscheiden. Neue Prozessoren ermöglichen nun beides.

Helmut Martin-Jung

Es war im Jahr 2008, als viele Computernutzer zum ersten Mal merkten, mit wie wenig Rechner man eigentlich auch gut auskommen kann. Nachdem Asus Ende 2007 den EeePC gebracht hatte, wagte es bald kaum noch ein Hersteller, keines der sogenannten Netbooks im Angebot zu haben.

Reise-Büro: Der Acer Travel-Mate gehört zur neuen Generation der besonders flachen Notebooks. (Foto: Foto: oh)

Zwischen den Mini-Laptops mit kleinem Bildschirm, schwacher Rechenleistung, dafür aber langer Akku-Laufzeit, klaffte jedoch seither ein Lücke zu den größeren Geräten. Diese bieten zwar mehr Bildschirmfläche und bessere Rechenleistung; die erschwinglichen darunter machen dafür aber nach zwei, drei Stunden ohne Strom schlapp.

Das ist besonders Geschäftskunden, die ihren Laptop auf Reisen nutzen müssen, einfach zu wenig. Notebooks, die ausreichend Rechenleistung bieten und dazu noch lange durchhalten, sind vielen Firmen aber zu teuer.

Lange Akkulaufzeiten

In diese Marktlücke stößt nun der Prozessorhersteller Intel mit seinen neuen Ultra-Low-Voltage-Prozessoren. Sie saugen nur zwischen zehn und 25 Watt aus dem Akku und machen damit schlanke Bauformen bei langen Akku-Laufzeiten von acht Stunden und mehr möglich.

Als erster Hersteller sprang der taiwanesische Hersteller Acer auf den neuen Zug auf und stellte in seiner Endkunden-Produktreihe Aspire eine Timeline genannte Serie von Geräten vor, die es seit Mai auch in Deutschland gibt. Nun folgt eine zweite Reihe, diesmal für das Geschäftskundensegment, das bei Acer unter TravelMate läuft.

Alle drei Geräte - eines mit 13,3-, eines mit 14- und eines mit 15,6-Zoll-Bildschirm - sind flach und leicht. Das 13,3-Zoll-Gerät wiegt mit 1,6 Kilogramm kaum mehr als ein Netbook, hat aber auch kein DVD-Laufwerk. Die Größeren, dann mit DVD-Schreib- und Leselaufwerk, bringen 1,9 oder 2,2 Kilo auf die Waage. Der Bildschirm wird von Leuchtdioden erhellt, was den Akku schont. Außerdem haben die Geräte eine Taste, mit der man sie in den Stromsparmodus versetzen kann, ohne ein Menü aufrufen zu müssen.

Wie bei Business-Geräten üblich, haben die drei Flachmänner auch einen Anschluss für einen sogenannten Portreplikator an Bord. Das ist eine Anschlussleiste für externen Monitor, Drucker, Tastatur oder Maus - zur Verbindung mit dem Laptop reicht ein einziges Kabel. Die Buchse dafür ist allerdings etwas unpraktisch seitlich angebracht.

Von der Gestaltung her können Acers Business-Notebooks nicht ganz mit Designflundern wie Apples Macbook Air oder Dells Adamo mithalten, dafür sind sie mit 736 bis gut 800 Euro billiger. Auch andere Hersteller haben Geräte ankündigt, verfügbar ist neben den Laptops von Acer das Ideapad U350 von Lenovo - ein ebenfalls sehr flaches, dazu auch noch hübsches Gerät. Die Preise liegen je nach Ausstattung zwischen 499 und 699 Euro.

Auch viele andere Hersteller, beispielsweise MSI, haben Laptops mit den neuen Intel-Prozessoren und in ähnlichen Preisregionen angekündigt.

Inzwischen, so munkelt man in der Branche, denkt sogar NetbookPionier Asus darüber nach, keine neuen Netbooks mehr zu entwickeln - wenigstens nicht in diesem Jahr.

© SZ vom 24.08.2009/cf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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