Vorwurf der Wilderei:Thailändischer Wirtschaftsboss verurteilt

Lesezeit: 1 min

Premchai Karnasuta beim Verlassen des Gerichtsgebäudes nach dem Urteil. (Foto: AFP)

Einer der reichsten Männer des Landes muss ins Gefängnis, weil er mit dem Fell eines schwarzen, eigentlich geschützten Panthers angetroffen wurde.

Der schwarze Panther ist ein mystisches Tier. Selbst in Südostasien, wo man Leoparden öfter antrifft, sind sie eine Seltenheit. Bei uns kennt man die finsteren Großkatzen durch "Bagheera" aus dem Dschungelbuch oder als Vorlage für den futuristischen Marvel-Held " Black Panther". Der schwarze Panther ist viel geliebt: Weniger protzig als der riesenhafte Tiger, glamouröser als der faule Löwe, schwärzer als der banale Leopard. Und er ist ein begehrtes Abschussziel für Wilderer.

Um Wilderei geht es auch in dieser Geschichte, die in Thailand spielt. Die Hauptperson heißt Premchai Karnasuta gefunden: Chef des Baukonzerns Ital-Thai, hundertfacher Millionär, einer der reichsten Männer des Landes. Nach Schätzungen besitzen er und seine Familie mehr als eine halbe Milliarde Dollar.

Das Fell des erlegten schwarzen Panthers. (Foto: AFP)

Vergangenes Jahr im Februar wurde der 64-Jährige mit seinen drei Begleitern in dem thailändischen Nationalpark Thungyai Naresuan bei einem nicht autorisierten Ausflug erwischt. Bei sich hatten die vier Männer das Fell eines schwarzen Panthers, außerdem jede Menge Waffen und weitere Teile von Tierkadavern.

Am Dienstag wurde nun vor Gericht das Urteil in diesem Fall gesprochen: 16 Monate Haft für Premchai. Allerdings wurden seine Begleiter für den Besitz des Fells von dem geschützten Tier verurteilt, Premchai nur wegen versuchter Wilderei und Waffenbesitz. Es wird erwartet, dass er in Revision geht. Wie seine Chancen stehen, lässt sich nicht sagen, Premchai ist wohl nicht vorbestraft - und Kritiker äußern den Verdacht, er könnte aufgrund seiner wirtschaftlichen Macht von der Justiz bevorzugt werden.

Auf der anderen Seite hat die Geschichte in der thailändischen Öffentlichkeit eine hohe Aufmerksamkeit erfahren. Das Bild des schwarzen Panthers verbreitete sich rasend schnell in den sozialen Medien. Es gab auch Proteste, etwa von Graffiti-Künstlern und die Tat ist nun als der Fall mit dem schwarzen Panther bekannt - auch wenn Premchai genau genommen nicht wegen der Tötung des Tieres verurteilt worden ist.

© dpa/mpu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Schwarzer Panther
:Ein Geist geht in die Falle

Einem Team von Biologen sind seltene Aufnahmen einer schwarzen Leopardin gelungen.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: