Hausangestellte

Gewalt gegen Helferinnen in Hongkong
:Aufstand der Hausmädchen

Misshandlung als Berufsrisiko: In Hongkong arbeiten Hunderttausende Frauen aus Südostasien als Haushaltshilfen, viele unter schlimmen Bedingungen. Ein besonders brutaler Fall rückt ihr Leid auf die politische Agenda. Indonesien droht schon mit einem Hausmädchen-Embargo.

Von Marcel Grzanna, Shanghai

Situation von Hausangestellten weltweit
:Rechtlos und ausgebeutet

Aus finanzieller Not schickten ihre Eltern Tenaye Teklewold als Hausmädchen nach Dubai. Zurück kam sie in einem Sarg, man hatte ihr alle Organe entnommen. Der Fall ist extrem - doch Erfahrungen mit Ausbeutung und Gewalt machen viele der mehr als 50 Millionen Hausangestellten weltweit. Selbst in Deutschland sind sie schlechter gestellt als andere Arbeitnehmer.

Von Sibylle Haas, Tobias Matern und Karin Steinberger

Debatte um diplomatische Immunität
:Wenn Hausangestellte wie Putzlumpen behandelt werden

Sie wurde wie eine Leibeigene gehalten: Musste bis spät abends schuften, sich schlagen und demütigen lassen. Die Geschichte einer indonesischen Hausangestellten hört sich an wie aus der Antike, doch sie soll sich im heutigen Berlin abgespielt haben. Trotzdem wird der Fall vor Gericht nicht verhandelt - denn den Beschuldigten schützt sein Status als Diplomat.

Constanze von Bullion, Berlin

Hausangestellte massiv ausgebeutet
:Gericht weist Klage gegen Diplomaten ab

Sie musste fast rund um die Uhr arbeiten, wurde misshandelt und erhielt keinen Lohn: Ein Diplomat in Berlin soll eine Hausangestellte wie eine Sklavin gehalten haben. Das Landesarbeitsgericht hat die Klage gegen den saudischen Attaché nun für unzulässig erklärt - mit Verweis auf die diplomatische Immunität. Doch die Klagevertreter wollen den Gesandten nicht so einfach davonkommen lassen.

Barbara Galaktionow

Ausbeutung von Hausangestellter
:Sklavenarbeit beim Diplomaten

Sie schuftete 18 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, wurde misshandelt und gedemütigt. Der Fall einer bei einem saudischen Attaché angestellten Indonesierin beschäftigt derzeit ein Gericht in Berlin. Bei dem Verfahren geht es um Lohn und Schmerzensgeld, aber auch um die Frage, was schwerer wiegt: diplomatische Immunität oder Menschenrechte?

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