Wohnen:Verdoppelung der Wohngeld-Zahlungen in MV

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Blick auf Mehrfamilienhäuser in der Innenstadt. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild)

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Schwerin (dpa/mv) - Die Ausgaben des Staates für Wohngeld haben sich in Mecklenburg-Vorpommern binnen eines Jahres mehr als verdoppelt. Im ersten Halbjahr 2023 wurden rund 56 Millionen Euro ausgezahlt, wie das Innenministerium am Montag in Schwerin mitteilte. Im ersten Halbjahr 2022 seien es 24 Millionen Euro gewesen. Im gesamten vergangenen Jahr wurden dem Ministerium zufolge 46 Millionen Euro Wohngeld in MV an Mieter und Hauseigentümer mit nicht sehr hohen Einkommen ausgezahlt.

Grund für den steilen Anstieg ist die Wohngeldreform, die zu Jahresbeginn in Kraft trat. Dabei waren die Einkommensgrenzen heraufgesetzt worden, so dass nun mehr Menschen als zuvor in den Genuss dieses Zuschusses kommen können. Das habe funktioniert, so Innenminister Christian Pegel (SPD). Im Dezember 2022 - vor der Reform - bezogen nach seinen Angaben rund 23 000 Haushalte im Nordosten Wohngeld, im Juli 2023 seien es mehr als 40 000 gewesen.

Pegel geht davon aus, dass noch mehr Menschen in Mecklenburg-Vorpommern Wohngeld erhalten könnten. „Ich möchte alle Bezieherinnen und Bezieher von niedrigen und mittleren Einkommen, die dies noch nicht getan haben, ermutigen, einen Wohngeldantrag zu stellen.“ Ob ein Anspruch besteht, könne mit einem Wohngeldrechner im Internet herausgefunden werden (https://wohngeld-mv.de/Rechner/).

Der Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) forderte, das Wohngeld weiter bekannt zu machen und den Zugang zu erleichtern. „Wer berechtigt ist, das ließe sich künftig unbürokratisch mit Hilfe der Finanzämter feststellen“, erklärte VNW-Direktor Andreas Breitner. „Die Finanzämter könnten zusammen mit den Wohngeldstellen jedes Jahr eine aktualisierte Übersicht der Wohngeldberechtigten erstellen. Dann wäre auch gesichert, dass wirklich alle, die einen Anspruch auf diese staatliche Leistung haben, das Geld erhalten.“

Infolge der Vielzahl an Anträgen könne es zu Wartezeiten bei der Bearbeitung kommen, so Minister Pegel weiter. „Da und dort“ sei etwas Geduld vonnöten. Pegel versicherte: „Selbstverständlich wird das Wohngeld rückwirkend gezahlt.“ Die Wohngeldempfänger des Landes konnten den Angaben zufolge auch in diesem Jahr Heizkostenzuschüsse bekommen. Seit Januar seien knapp 13 Millionen Euro an gut 26 000 Haushalte ausgezahlt worden.

© dpa-infocom, dpa:230717-99-434276/2

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