Bauverschiebung:Verband: Schlechte Stimmung bei Wohnungsgenossenschaften

Bauarbeiter stehen auf der Baustelle eines Mehrfamilienhauses. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild)

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Göhren-Lebbin (dpa/mv) - Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen sieht das Ziel gefährdet, mehr bezahlbaren Wohnraum in Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen. Insgesamt stünden im Nordosten in den kommenden zwei, drei Jahren rund 1000 Wohnungen auf der Kippe, weil Neubauprojekte verschoben würden, warnte der Verband bei seiner Jahresmitgliederversammlung MV am Mittwoch in Göhren-Lebbin. Grund für die Verschiebung neuer Vorhaben seien gestiegene Baukosten, hohe Zinsen, überbordende Bürokratie und überzogene gesetzliche Anforderungen an den Neubau von Wohnungen.

„Die sozialen Vermieter wollen qualitativ gute Wohnungen zu bezahlbarer Preisen errichten“, sagte Andreas Breitner, Direktor des Verbands, in dem in MV 152 Unternehmen organisiert sind, darunter 69 Genossenschaften und 72 kommunale Gesellschaften. Das Geschäftsmodell der sozialen Vermieter sei aber akut gefährdet. „Hier muss schleunigst etwas passieren, sonst werden wir in zwei, drei Jahren ein großes Problem bei der Versorgung der Menschen mit bezahlbaren Wohnungen haben.“

Der Verband wies auf eine aktuelle Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen hin, wonach 71 Prozent der Teilnehmer die aktuelle politische Lage als „schlecht“ beziehungsweise „sehr schlecht“ einstuften. „Die sozialen Vermieter, die gut 40 Prozent aller bezahlbaren Mietwohnungen in Norddeutschland anbieten, wissen sich angesichts des Gegenwindes nicht mehr anders zu helfen, als das Geld zusammenzuhalten und auf Neubauten zu verzichten“, sagte Breitner. „Das erfüllt fast schon den Tatbestand der Notwehr.“

© dpa-infocom, dpa:231206-99-200892/2

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