Bislang glänzte Prinzessin Beatrice zwar mit Kupplerfähigkeiten und Pferdeverstand, dafür aber eher desaströsem Hutgeschmack. Zum glanzvollen Pferderennen in Ascot erscheint die Queen-Enkelin in diesem Jahr erstaunlich elegant behütet. Eine royale Hutgeschichte. Hier werden Hufe zur Nebensache: Royal Ascot ist das glanzvollste Pferderennen der Welt - allerdings weniger bekannt für seine Wettbewerbe als für die außergewöhnlichen Hutkreationen der Damen. Traditionell lässt sich am ersten Tag auch die britische Königsfamilie blicken. Da darf Prinzessin Beatrice, die Nummer sechs der britischen Thronfolge, nicht fehlen. Während die 25-Jährige in früheren Jahren mit eher umstrittenen Kopfbedeckungen von sich reden machte, zeigte sie sich in diesem Jahr stilvoll elegant.
Während ihre jüngere Schwester Eugenie einen Hut mit riesiger cremefarbener Blume und merkwürdigem schwarzen Gestänge trug, entschied sich Beatrice für einen flachen grünen Strohut mit dunkelblauer Schleife. Der passt farblich nicht nur perfekt zu ihrem grünen Spitzenkleid, sondern bildet auch einen geschmackvollen Komplementär-Kontrast zu ihren roten Locken.
Ganz ohne verrückte Accessoires kommt die Tochter von Fergie dann aber doch nicht aus und kombiniert zu ihrem eleganten Outfit Pumps im Blumendesign mit goldener Glitzerspitze und ungewöhnlicher Absatzform. Schuhe, die perfekt mit dem sattgrünen Rasen harmonieren.
Während sie für ihr modisches Gespür schon viel Kritik einstecken musste, soll Beatrice im Strippenziehen und Kuppeln ein Naturtalent sein. Gerüchten zufolge hat sie vor einigen Jahren ihrem Cousin Prinz Harry ihre Freundin Cressida Bonas vorgestellt. Angeblich sind die beiden wieder getrennt; Harry jedenfalls kam ohne weibliche Begleitung nach Ascot, dafür im klassischen Frack mit Zylinder und Gehstock. Seine Tante Prinzessin Anne und seine Cousine Zara Phillips beweisen mit biederem Hütchen in Senfgelb und riesigem weißen Teller mit überdimensionalen Fusilli-Nudeln, dass es eine verzwickte Sache ist mit dem Hut-Mut. Beide sind echte Pferdekennerinnen und -liebhaberinnen. Und darum geht es ja schließlich auch in Ascot, wo an fünf Renntagen traditionell fünf Tonnen Erdbeeren verzehrt und 150 000 Flaschen Champagner geköpft werden.
Grund zum Jubeln: Zum ersten Mal in der Geschichte von Ascot gehört Prinzessin Beatrice zu den am besten angezogenen Mitgliedern der britischen Königsfamilie. Das war nicht immer so. Wir erinnern uns ...
... an die Hochzeit von Prinz William und Herzogin Catherine 2011. Zu dieser trug Beatrice neben einem beigen Mantelkleid ein Ungetüm auf dem Kopf, für das sie reichlich Hohn und Spott einstecken musste. "Klobrille", "Bretzel", "Hirschgeweih" waren noch die netteren Bezeichnungen. Eine Facebook-Seite mit dem Namen "Princess Beatrices´s ridiculous Royal Wedding hat" fand innerhalb von zwei Tagen143.000 Fans. Das Time Magazin erklärte ihren Fascinator zum "Top 3 Meme" des Jahres 2011, die New York Times rechnete das Accessoire zu den "75 Dingen, über die New Yorker 2011 sprachen". Und Beatrice? Die versteigerte das Ding für 100 000 Euro über Ebay und spendete den Erlös einem Kinderhilfswerk.
Womöglich flüchtete sich die Prinzessin wegen all der Häme im vergangenen Jahr in Ascot in die Zurückhaltung, nach dem Motto: Floral geht immer. Oder wie lässt sich das an einer Platte befestige Gestrüpp auf ihrem Kopf sonst erklären? Liegt aber wohl teilweise in der Familie. Prinzessin Anne hatte sich immerhin auch eine Torte mit kitschiger Blumendeko aufgesetzt.
Zwei Schwestern auf der Suche nach (dem) Empfang: 2009 kam Beatrice mit einem gestreiften Hut samt Antenne nach Ascot. Ihre Schwestern Eugenie hatte sich für eine grasgrüne Satellitenschüssel entschieden.
Im Jahr zuvor hatten sich die Töchter von Prinz Andrew ebenfalls abgestimmt und wurden mit einem Mix aus Federn, Blumen und sonstigem Gestrüpp in der königlichen Loge gesichtet, wo sie voller Inbrust ihre Favoriten anfeuerten.
Und dann war da noch der Tag, an dem Beatrice sich einen toten Vogel auf den Kopf setzte. Ihrer Laune scheint diese Federexplosion jedoch nichts anhaben zu können. Wohingegen ihre Schwester Eugenie deutlich konsternierter dreinschaute. Was auch an dem tiefsitzenden Etwas auf ihrem Kopf gelegen haben könnte.