Van Gogh ist bei ihr ein cooler Sonnenbrillenträger mit hochgestelltem Mantelkragen, für die Kosmetikkette Sephora entwarf sie zum Muttertag Geschenkboxen, hübscher als jeder noch so exklusive Inhalt: Die Graphikdesignerin Malika Favre hat eine unverwechselbare Handschrift, wer ihre satt leuchtenden Farben, die klaren Linien einmal gesehen hat, wird sie immer wiedererkennen. Die Französin mit Studio in Barcelona stellt in ihren Entwürfen am liebsten Frauen dar, die mit großen Sonnenhüten, geschminkten Lippen und bevorzugt in gestreiften Riviera-Oberteilen Favres heiteres Universum bevölkern, gern auch mit ironischen Zwischentönen. Für Veja hat die Illustratorin, die unter anderem für das Magazin New Yorker und den Verlag Penguin Books arbeitet , jetzt einen frühlingsfrischen Pop-Art-Sneaker entworfen. Das Modell Nova Hightop aus Baumwolle ziert ein Profilausschnitt mit halb geöffnetem Mund, knallrot natürlich. Auch für Kinder erhältlich, mit Klettverschluss und aus chromfreiem Leder (110 Euro, für Kinder 85 Euro, veja-store.com).
Der Markenname Ucon Acrobatics ist ein bisschen sperrig, das Design ihrer Rucksäcke dafür umso gradliniger: Vom Berliner Label stammen diese oben zusammengerollten, schmalen Taschen, die vor allem Fahrradfahrer so häufig auf dem Rücken tragen, weil ihre Außenhaut nicht nur sehr robust, sondern auch wasserfest ist. Dieses Jahr feiert die Marke bereits ihr 20-jähriges Bestehen. Mit Skater-T-Shirts fing ursprünglich alles an, in einem ehemaligen Kuhstall in Berlin-Friedrichshain ging es später mit Rucksäcken und Taschen weiter. Erst waren sie aus Baumwolle, das war den beiden Gründern aber irgendwann nicht mehr umweltfreundlich genug. Seit einigen Jahren verwenden sie Polyester, das nicht nur leichter, sondern auch zu großen Teilen aus recycelten PET-Flaschen hergestellt wird. Das eingebaute Laptop-Fach ist aus wiederverwertetem Neopren. Anlässlich des Jubiläums gibt es demnächst mehrere Sondereditionen, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Grafikkünstler Eike König und der deutschen Fair-Fashion-Marke Armed Angels ( ucon-acrobatics.com).
Wenn in der Familie Gucci ein Kind geboren wurde, bekam es immer einen Flicken Leder in das Fäustchen gedrückt. Bei Angela Missoni, Jahrgang 1958, drittes Kind von Ottavio und Rosita Missoni, muss es eine Rolle allerfeinsten Garns gewesen sein, denn ihre Familie hat Strick im Blut. In einem Interview sagte sie gerade, sie könne sich an jedes Detail jedes einzelnen Kleidungsstücks erinnern, das die Ateliers verließ, seit sie vier Jahre alt war. 1997 übernahm sie das Amt der Kreativchefin von ihrer Mutter, danach ging es für die Firma weiter bergauf, nicht zuletzt dank des legendär engen Familienzusammenhalts. Nun hat die 62-jährige Mutter dreier Kinder (ihre Tochter Margherita ist als Designerin ebenfalls im Unternehmen aktiv) beschlossen, ihren Job an den Nagel zu hängen und zur Abwechslung ein bisschen zu leben. Die letzte Kollektion, die sie für Missoni entworfen hat, kommt im Herbst in die Läden.