Möbeldesign:"Im Hip-Hop sagen wir Diggin' dazu, verschollene Schätze finden"

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Stolz auf Opas Entwurf: Max Herre und der neu aufgelegte Stuhl "Stuttgart". (Foto: e15)

Er startete als Sänger durch, sein Großvater 80 Jahre vor ihm in der Architektur: Wie Max Herre das Erbe seines Opas entdeckte - und es nun zusammen mit einem Möbelhersteller bewahrt.

Von Max Scharnigg

Familienbesitz kann in allen möglichen Formen vererbt werden, aber selten kann man ihn auch wirklich be-sitzen. Im Falle von Richard Herre und seinem Enkel Max ist es aber genauso gekommen. Denn nur ein paar Stühle und Sideboards, dazu viele Dokumente, Briefe, Skizzen und Übersetzungen sind von dem Architekten-Großvater übrig geblieben, den Max selbst nie kennenlernte - Richard Herre starb bereits im Jahr 1959. Die von ihm entworfenen Möbel aber wurden zu Gebrauchsandenken in der Stuttgarter Wohnung der Familie Herre: "Wir haben als Kinder damit Tunnel gebaut oder Eisenbahn gespielt, wir haben sie nicht geschont. Die museale Ehrfurcht kam erst später. Heute werde ich schon ein bisschen unruhig, wenn nur eine Kaffeetasse auf einem seiner Sideboards steht", sagt Max Herre, der als Musiker mit der Hip-Hop-Formation Freundeskreis bekannt wurde.

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