Kurz gesichtet:Lichtblicke

Lesezeit: 2 min

Seltsame Zeiten, da muss man der guten Laune etwas nachhelfen: mit einem bunten Fußballtrikot von Pharrell Williams, einer Uhr passend zur Eröffnung des Berliner Flughafens und Kleidung aus Krabbenschalen.

Von Julia Rothhaas, Max Scharnigg und Silke Wichert

Lange her die Zeiten, als es nur ein Fußballtrikot pro Saison gab. Neben Auswärts- und Championsleague-Leibchen werden mittlerweile auch reihenweise Sonderkollektionen auf den Markt gebracht. Die neueste von Adidas entstand in Zusammenarbeit mit Human Race, deren Creative Director kein geringerer als Musiker Pharrell Williams ist. Für den FC Arsenal ließ man sich vom ikonischen "Bruised Banana"-Trikot aus den Jahren 1991 bis 1993 inspirieren, nur diesmal kunstvoll von Hand bemalt. Das von Real Madrid geht auf einen Entwurf von Yohji Yamamoto zurück, der dunkle Drachenschatten wurde mit handgezeichneter Wassertechnik neu interpretiert. Und der FC Bayern München? Da kramte das Team von Williams das rote Heimtrikot mit dickem Drei-Streifen-Druck aus der Spielzeit 1991 bis 1993 wieder hervor und gestaltete es mit Acrylfarbe neu. Die Bayern planen, das Trikot in der zweiten DFB-Pokalrunde am 22. beziehungsweise 23. Dezember zu tragen. Die Fans können sich die Shirts schon jetzt überziehen (89,95 Euro, adidas.com).

Das Fotolabor White Wall aus Frechen bei Köln meldet eine erstaunliche neue Dienstleistung: Mit einem eigens konstruierten, neuen Fotodrucker können bisher unvorstellbare Formate von bis zu 500 cm x 240 cm nahtlos gedruckt und unter Acrylglas kaschiert werden. Das Angebot für diese Super-Formate richtet sich vor allem an Künstler, Museen und Galerien, aber auch Privatkunden können die sogenannten Masterprints bestellen. Gerade Landschaftsaufnahmen oder Skylines von Metropolen eigenen sich nach Vorstellung von White Wall für die monumentale Größen. Die neuen Masterprint-Formate beginnen bei 180 x 120 cm, in diesen Größen gibt es auch noch verschiedene Rahmungsmöglichkeiten zur Auswahl ( whitewall.com).

Kommt pünktlich zur Verspätung: die BER-Uhr von Swatch (Foto: Sascha Venturi/Swatch)

War klar, dass es zur Einweihung des nicht mehr ganz neuen Berliner Flughafens nicht an Häme mangeln würde. Die Swatch Group hat mit ihrer Aktion aber trotzdem noch mal überrascht: Mit einer exklusiven BER-Uhr namens "Delayed", bei der die jahrelange Verspätung, die seit der geplanten Eröffnung angefallen ist, ziemlich frech im Design verewigt wurden. Passend dazu wurde auch die Ladeneinrichtung im Swatch-Store am neuen Flughafen ganz auf das ursprüngliche Eröffnungsjahr 2011 getrimmt - und wartet dort jetzt als betretbare Zeitkapsel auf die ersten Kunden. Diese pointierte BER-Swatch dürfte zum Sammlerstück avancieren, erhältlich ist die Erinnerungsuhr an das Flughafen-Debakel vom 31. Oktober an nur im Swatch-Store am Kurfürstendamm und natürlich im Flughafen selbst. In den ersten neun Tagen werden dabei für neun Jahre Verspätung nochmal neun Prozent vom Preis (88 Euro) abgezogen.

Eigentlich gelten die nachhaltig produzierten Turnschuhe von Allbirds als unauffällig. Aufmerksamkeit haben sie dann aber doch auf sich gezogen, als sie an den Füßen von Menschen gesichtet wurden, die unter Dauerbeobachtung stehen (etwa Jennifer Garner, Ryan Gosling, Leonardo di Caprio). Die Sneaker aus Naturmaterialien sind nun längst auch jenseits von Hollywood beliebt. Nun bringt die US-Firma das erste Mal eine Kleidungskollektion auf den Markt, bestehend aus einem T-Shirt, einem Pulli, einem Cardigan und einer Winterjacke. Alle Stücke werden aus nachwachsenden, natürlichen Materialien hergestellt, etwa Merinowolle, Eukalyptusfasern, aber auch aus einem Material, das aus abgelegenen Krabbenschalen gewonnen wird. Anstatt traditioneller oder synthetischer Daune steckt in der Jacke recyceltes Polyester; es darf also bald richtig kalt werden (T-Shirt für Damen: 50 Euro, allbirds.eu).

Der Belgier Glenn Martens hat mit dem Label Y/Project schon länger für Aufsehen gesorgt. Seine Schauen gehören in Paris längst zum Pflichtprogramm. Deshalb hat ihn Diesel gerade als neuen Creative Director verpflichtet, damit er die italienische Jeansmarke wieder nach ganz vorne bringt. Vorher hat Martens allerdings schnell noch eine Mini-Kollektion für Canada Goose entworfen: Neuinterpretationen der bekanntesten Parka-Modelle, wie Constable oder Chilliwack, nur dass die jetzt nicht mehr ganz so klassisch aussehen wie sonst, sondern die Y/Project Handschrift tragen. Asymmetrische Längen, ungewohnte Proportionen, doppelte Krägen und Kapuzen. Im Grunde sehen die meisten Entwürfe von Y/Project x Canada Goose ein bisschen so aus, als hätte man die Jacke absichtlich falsch zugeknöpft. Irgendwie passend für diesen schrägen Winter (ab sofort etwa bei mytheresa.com erhältlich).

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: