Haben & Sein:Gutes Leben zu verschenken!

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Die neue Wohnbibel für Hipster. (Foto: Phaidon)

Milder Rum, niedliche Leuchten, Bücher zum Schwelgen und ein feiner Taschenkalender: Die schönsten Geschenke sind die, die man am liebsten nicht hergeben möchte.

Von Anne Goebel und Max Scharnigg

Zwanzig Jahre gibt es die dänische Möbelmarke Hay, sie hat in dieser Zeit die Branche ganz schön in Bewegung gebracht. Der skandinavisch-hippe Hay-Stil ist gewissermaßen zum Leitfaden urbaner Wohnästhetik geworden, die Boutiquen in den Szenevierteln der Städte sehen aus wie wahrgewordene Lifestyle-Blogs, und viele der Entwürfe sind längst zu Designklassikern avanciert. Kein Wunder, Hay arbeitet ja auch mit einigen der besten Designer der Welt zusammen: Inga Sempé, Ronan und Erwan Bouroullec, Stefan Diez oder Naoto Fukusawa sind nur einige aus der illustren Runde. Ein weiterer Schlüssel für den weltweiten Erfolg der Marke Hay, die heute zum US-Konzern Herman Miller gehört, ist sicherlich, dass sie von Kerze und Topflappen bis zum Sofa eine komplette Interieur-Welt abdeckt. So kommt man selten aus dem Laden, ohne doch noch was mitgenommen zu haben - ein Prinzip, das man von Ikea kennt. Einen Leitfaden durch die vielen originellen Entwürfe und eine opulente Würdigung der Hay-Ästhetik erscheint nun erstmals in Buchform im Phaidon-Verlag. Ein gutes Geschenk für alle, die den passenden Coffeetable-Tisch dazu schon haben.

Rum mit Espresso? Gute Kombination! (Foto: Hersteller)

Ein eher männliches Geschenk gesucht? Kein Problem, eine Sonderedition aus dem Haus Möet-Hennessy macht dieses Jahr gleichzeitig Spirituosen-Connaisseurs und Hobby-Baristas glücklich. Das Paket enthält eine Flasche des exklusiven Eminente-Rums aus Kuba, sieben Jahre gereift und in der charakteristischen Flasche, deren Relief an eine Krokodilhaut erinnern soll - ein Hingucker in jeder Hausbar. Als besondere Zugabe gibt es in der Sonderedition zwei außergewöhnliche Espressotassen aus Terrakotta, mit einem schlicht-schönen geometrischen Muster. Der Grund für diese Kombination? Weil sich der milde Rum besonders gut mit Kaffeearomen verträgt, haben die Rum-Macher einen eigenen Drink entwickelt, oder besser gesagt, eine liebenswerte Angewohnheit etabliert: El Cafecito Eminente. Das Rezept dafür liest sich einfach: Erst einen exzellenten Espresso trinken und eine Winzigkeit davon in der Tasse übriglassen, dann mit einem Schluck Rum aufgießen und diesen in aller Ruhe genießen. Klingt nach einem perfekten Übergang vom Nachmittag in den Winterabend. Die Sonderedition gibt es unter anderem hier.

Kleines Highlight: Die neue Mini-Leuchte "T-Light" von Mori Mori. (Foto: Hersteller)

Die LED-Technik hat in Verbund mit einem Akku das Thema Licht im Haus von festen Stromanschlüssen befreit und die Leuchten viel kleiner und raffinierter werden lassen. Beides kommt bei einem Neuentwurf der Marke MoriMori aus dem Münchner Umland besonders niedlich zu Geltung. Gerade mal so groß wie ein Kaffeebecher ist die fröhliche Akkuleuchte mit dem klassischen Design und gibt für ihre geringe Größe ein erstaunlich schönes und langhaltendes Licht ab. Einsatzzwecke für eine derart mobile Lichtquelle lassen sich viele denken. Als Highlight in einem Bücherregal oder Mittelpunkte einer festlichen Tafel eigenen sich die kleinen Romantikverstärker ebenso wie als Licht to go: Erst am Fensterbrett, dann draußen beim Picknick und später als Nachtlicht - immer dabei. Die neue Stimmungsleuchte im Manteltaschenformat ist in zwei Designs verfügbar: Als klassische Form "Café" in Weiß oder mit modernem Design "Lounge" in Schwarz, bei dem das Licht dann nur nach unten abstrahlt - als cooler Blickpunkt auf Tisch oder Bar zum Beispiel. 59 Euro im Online-Shop der Marke.

Britisch-französischer Mix mit Gaucho-Anklängen: Mantel aus der gemeinsamen Kollektion von Barbour und Chloé. (Foto: Hersteller)

Der raue Alltag auf einer Ranch, das Leben der Gauchos, die im Grasland campieren - was das mit Luxusmode zu tun hat? Die Designerin Gabriela Hearst findet, dass man die beiden Welten bestens miteinander verbinden kann. Ihre eigene Welt als Tochter eines Farmers in Uruguay, die als Jugendliche Schafe hütete, und die Modebranche, in der die 46-Jährige seit ihrer Ernennung zur Chloé-Kreativchefin 2020 einen ziemlich hohen Gipfel erklommen hat. In ihren Entwürfen für das traditionsreiche Pariser Haus machte die Amerikanerin von Anfang an ihre Wurzeln sichtbar, Naturfarben, Lederstiefel, viel Leinen und Merinowolle aus nachhaltiger Produktion. Jetzt hat sich Chloé durchaus folgerichtig mit Barbour zusammengetan, einer Marke, die für wetterfeste Outdoorkleidung steht und dabei stilistische Gesichtspunkte nicht außer Acht lässt. Die gemeinsame kleine Kollektion umfasst Schuhe und Taschen sowie Cape, Mantel und Jacke, jeweils aus dem typischen Wachsstoff gefertigt, der auch ausgiebigsten nordenglischen Regengüssen trotzen soll - aber in der feminin französischen Variante: mit Rüschen an der Schulter und Taillengürtel. Zum Viehhüten dann doch etwas unpraktisch, und es wäre, bei dem Preis, auch schade darum (Trenchcoat Dani, 1990 Euro, chloe.com).

Gut zum festhalten: ein Notizbuch-Kalender. (Foto: Monocle)

Das Jahr 2023? Große Fragezeichen, was da auf uns zukommt, es herrscht Verunsicherung angesichts all der Krisen und schlimmen Nachrichten - andererseits, ein bisschen hoffen wird man dürfen, dass es besser wird? Für Leute, die den jährlichen Kauf des neuen Kalenders mit viel Bedeutung aufladen, weil da mal all die Dinge eingetragen sein werden, von denen man noch nichts weiß, gibt es für diesen schwierigen Jahreswechsel von Leuchtturm 1917 ein passendes Modell: Ein Notizbuch in Taupe, schlanke Form, dezente Farbe, das ist angemessen zurückhaltend. Aber das sonnengelbe Gummiband ist, wenn man so will, der Lichtstreifen am Horizont. Das "Weekly Diary" ist eine Zusammenarbeit der Traditionsfirma aus Norddeutschland mit dem Londoner Stilmagazin Monocle. Der Kalender mit festem Leineneinband bietet neben der wöchentlichen Übersicht auf der jeweils gegenüberliegenden Seite Platz für Notizen, und beigefügt ist ein herausnehmbares Heftchen mit 25 Städteportraits samt praktischer Tipps. Auch ein Lichtblick: kleine Wochenendfahrten, das neue Bahnticket ist ja jetzt beschlossene Sache (27,95 Euro, auch erhältlich in Grau und Olive, leuchtturm1917.de).

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