Kolumne: Gewusst wie:Was man aus Brotresten noch machen kann

Lesezeit: 2 min

Eine Apfelspalte hilft, das Brot frisch zu halten. (Foto: imago stock&people)

Wie die Scheiben länger frisch bleiben - und wie man aus altem Gebäck noch leckere Knabbereien zubereiten kann. Ein paar Tipps.

Von Ingrid Brunner

So manche Großmutter machte in ihren jungen Jahren noch über jeden Brotlaib erst einmal ein Kreuz, bevor er angeschnitten wurde - eine Geste der Dankbarkeit aus dem noch lebendigen Volksglauben heraus und der Erinnerung an die "schlechten Zeiten" nach dem Krieg. Le Pain Quotidien - das tägliche Brot - ist heute der Name einer Restaurantkette, in der es unter anderem auch Brot gibt. Lecker belegt kommt so die Stulle zu neuen Ehren, dazu gibt es vieles andere, wovon man zu Omas Zeiten noch nichts gehört hatte.

Keine Bange: Dies soll nun keine Klage über die heutigen, allzu guten Zeiten werden. Denn wahr ist auch, dass es sicher nicht immer ein Vergnügen war, bis auch noch die allerletzte harte Brotkante gegessen oder irgendwie verwertet war.

Woche für Woche kamen Brotsuppen, Semmel- oder Brezenknödel auf den Tisch, dazwischen auch mal Brotaufläufe wie der Kirschenmichel oder Arme Ritter. Die Köchinnen von einst wussten: Eine Brotkante im Topf macht die Tomatensuppe oder auch die Bratensoße sämig.

Gute Gründe, mit Brot respektvoll umzugehen, gibt es auch heute noch reichlich - es ist nicht nur ethisch geboten, sondern auch nachhaltig, Essensabfälle zu vermeiden. Am besten ist es natürlich, nur so viel zu kaufen, wie man tatsächlich braucht. Ist doch mal zu viel Brot übrig, etwa nach einer Einladung, dann lässt es sich in frischem Zustand einfrieren und bei Bedarf aufbacken.

Fein gehobeltes Schwarzbrot lässt sich mit Gewürzen zu Brotchips verarbeiten

Bereits aufgeschnittenes Brot kann man ebenfalls einfrieren. Im Toaster lässt es sich Scheibe für Scheibe tiefgefroren rösten. Alte Brötchen und Schwarzbrot können zu feinen Knoblauch- oder Kräutercroutons verarbeitet werden und krönen Suppen oder Salate. Fein gehobeltes Schwarzbrot lässt sich mit Gewürzen zu Brotchips verarbeiten - eine Knabberei, die Erdnussflips oder Kartoffelchips ersetzen kann.

Aber wie stellt man es an, dass das Brot erst gar nicht so rasch hart wird? Es fängt bei der richtigen Lagerung an. So regulieren Brottöpfe aus Ton die Feuchtigkeit, indem sie diese absorbieren und bei Bedarf auch wieder abgeben. Auch eine Kartoffel- oder eine Apfelspalte im Brottopf oder einem anderen Behältnis helfen, das Brot frisch zu halten, da Kartoffel oder Apfel die Feuchtigkeit allmählich an das Brot abgeben. Einige Bäckereien wickeln inzwischen ihre Erzeugnisse in beschichtetes Brotpapier, damit diese nicht schimmeln und zugleich nicht austrocknen.

Ob Brötchen, Rundstück oder Semmel - sind sie vom Vortag und nicht resch, sondern ledrig, aber noch nicht durchgetrocknet, hier ein kleiner Dreh, wie man sie noch mal boostern kann: Brötchen von allen Seiten leicht anfeuchten und im Backofen kurz aufbacken. All jene, die einwenden, für ein oder zwei Brötchen lohnt es nicht, den Backofen anzuheizen - das funktioniert auch in einem kleinen Kochtopf mit Deckel. Hier wie dort: kurz aufbacken bedeutet nicht, in der Zwischenzeit duschen zu gehen. Denn es könnte sein, dass die Teilchen nach dem Bad nur noch gut sind, um daraus Semmelbrösel zu machen. Aber die kann man ja auch gut gebrauchen.

Die Autorin fragt sich, wer wohl mal ihr Besteck mit dem Monogramm IB übernimmt. Jemand da draußen? (Foto: Bernd Schifferdecker (Illustration))
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