Ladies & Gentlemen:Diese Baldwins

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Alec und Hilaria Baldwin posierten mit fünf Kindern und Babytrage auf dem roten Teppich. Kann man machen, vor allem wenn man nicht nur so tut, als wäre das alles ganz easy.

Von Max Scharnigg und Julia Werner

(Foto: getty)

Mit jedem Kind schöner: Hilaria Baldwin

Dürfen wir vorstellen: die Baldwins, genauer gesagt Alec und seine wunderschöne Frau Hilaria. Hier besuchen sie ein Red Carpet Event mit fünf ihrer nunmehr sieben "Baldwinitos", wie sie ihre Kinder nennen. Baby Nummer sieben ist erst seit ein paar Wochen auf der Welt, aber das sieht man der 38-Jährigen nicht an. Mal wieder so ein Fall von superprivilegierten Stars, die dank allerlei Personal ein völlig falsches Bild von Mutterschaft zeichnen und allen Normalo-Müttern damit ein Gefühl des Nichtgenügens geben, werden Kritiker jetzt sagen. Oder ist es vielleicht doch so, dass einige Frauen einfach schöner sind als andere und das völlig in Ordnung geht? Hilaria musste ja wegen ihrer unerschütterlichen Attraktivität schon so manchen Shitstorm über sich ergehen lassen, es ging da um so Nebensächlichkeiten wie vorgetäuschte spanische Wurzeln. Aber davon lässt sie sich nicht unterkriegen, sie gibt auf ihrem Instagram-Account weiterhin Fitness-Tipps und bewirbt allerlei Haushalts- und Babyprodukte. Man kann das auf zwei Arten lesen: Als einen Rückfall in die Werbewelt der 50er-Jahre, als Mutti fleißig gebar, immer perfekt aussah und den Haushalt mit sexy Mühelosigkeit schmiss, um den Ehemann zufriedenzustellen. Oder als Hoffnungsschimmer in Zeiten, in denen Mutterschaft auf beängstigende Art und Weise dermaßen zur Heldentat hochstilisiert wird, dass man vor dieser Aufgabe wirklich Angst kriegen kann. Aber warum tut sich Hilaria das bloß alles an? Ganz einfach: weil sie kann.

Der verräterische Mantel: Alec Baldwin

Der Verfall der Garderobe geht bei Familienvätern schleichend. Anfangs und beim ersten Kind ist er oft noch kaum merklich, weil man da gewissermaßen den Standard aus der Zeit ohne Kind noch gut in Erinnerung hat und ja auch beweisen will, dass man das alles problemlos managen kann. Aber wenn dann die Babyjahre daheim immer wieder von vorne anfangen, geht die Disziplin mittelfristig doch etwas flöten: Hemden werden nicht mehr gebügelt, Pullover und Schuhe nicht mehr zeitnah gereinigt, Krawatten und Anzüge dauern morgens einfach zu lange und wandern im Schrank immer weiter nach hinten. Und statt zum Einkaufen von modischen Novitäten nutzt man eine kinderfreie Stunde lieber für Zahnarzt oder Friseur, weil das immer noch mehr Priorität hat als die Erneuerung der ausgeleierten Hosen oder zerschlissenen T-Shirts. Im Fall von Alec Baldwin sind zwar sicher die baulichen und finanziellen Mittel für etwas Abstand vom Trubel vorhanden, andererseits gehen insgesamt sieben Kinder eben an niemandem spurlos vorüber. So ist sein Outfit hier absolut einleuchtend, Filmfest hin oder her: übernächtigte Visage, bürstenlose Frisur und eine Körpersprache, die sagt: "Können sich alle jetzt einmal kurz zusammenreißen, Papa ist total erledigt." Sehr gut ist der zu große Mantel im Schützengraben-Stil. Das ist, völlig klar, ein Krisenkleidungsstück, wie es jedes geprüfte Familienoberhaupt so ähnlich im Einsatz hat: Nachts im Schlafanzug den Kinderwagen um den Block schieben, schnell mit dem Mittleren zur Notaufnahme, spontaner Matsch-Einsatz am Spielplatz, Flecken, Löcher, Babykotze? Egal, Mantel drübe, und ab geht's.

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