2. Fußball-Bundesliga:"Das war kein verdienter Sieg"

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Erlösender Treffer: Valdet Rama feiert sein Tor gegen den FSV Frankfurt. (Foto: Dennis Grombkowski/Getty Images)
  • Der TSV 1860 München gewinnt trotz einer schwachen Leistung wichtige drei Punkte im Kampf gegen den Abstieg.
  • Auch der VfR Aalen siegt 2:0 im Auswärtsspiel bei der Fortuna aus Düsseldorf.
  • Sandhausen deklassiert dagegen RB Leipzig mit 4:0.

1860 München gewinnt nach schwacher Leistung

Der TSV 1860 München hat drei überlebenswichtige Punkte gegen den Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga geholt. Durch ein spätes Tor des eingewechselten Valdet Rama in der 84. Minute gewannen die Löwen am Freitagabend mit 1:0 (0:0) beim FSV Frankfurt. "Jetzt haben wir Druck ausgeübt auf die Mannschaften, die danach dran sind. Wir brauchten diesen Sieg heute unbedingt", erklärte Kapitän Christopher Schindler. Zumindest für eine Nacht verbesserte sich die Mannschaft von Torsten Fröhling dadurch auf Rang 15. Aber schon am Samstag können die beiden Konkurrenten FC St. Pauli und Erzgebirge Aue die Münchener wieder auf einen Abstiegsplatz verdrängen.

Beim 500. Zweitliga-Spiel von FSV-Trainer Benno Möhlmann hatten die Gäste eigentlich große Probleme in der Offensive. Die Sechziger wirkten so zögerlich und ideenlos, dass sie sich kaum Torchancen herausspielten. Anders die Frankfurter, die durch Hanno Balitsch (15.), Amine Aoudia (16.) und Vincenco Grifo (33.) die besten Möglichkeiten dieses Spiels hatten. Durch das späte Gegentor ist der FSV seit mittlerweile zehn Spielen sieglos und hat in der Tabelle nur noch drei Punkte Vorsprung auf die Löwen. "Wir haben einen Abstiegskrimi und kein gutes Spiel gesehen. Für uns war es kein verdienter, aber ein ganz, ganz wichtiger Sieg. Wir leben noch", sagte 1860-Coach Torsten Fröhling nach der Partie. "Es ist scheißegal, wie der Sieg zustande gekommen ist. Wir wollten hier einfach nur gewinnen", sagte Schindler dann noch und brachte damit die Stimmung ganz gut auf den Punkt.

Aalen schlägt kriselnde Düsseldorfer

Der VfR Aalen hat die direkten Abstiegsplätze in der 2. Fußball-Bundesliga zumindest vorübergehend verlassen. Das bisherige Schlusslicht gewann bei Fortuna Düsseldorf mit 2:0 (1:0) und verbesserte sich nach dem ersten Auswärtssieg seit dem 5. Dezember auf Relegationsrang 16. Orhan Ademi (27.) und Jürgen Gjasula (70., Foulelfmeter) erzielten die Treffer der Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck, der aufgrund wiederholter Verstöße gegen die Lizenzierungsauflagen zwei Punkte abgezogen worden waren. Düsseldorf blieb unterdessen zum sechsten Mal in Folge ohne Sieg und ist weiterhin die schlechteste Rückrundenmannschaft. Aalen versteckte sich vor 22.366 Zuschauern nicht und spielte von Beginn an mutig nach vorne.

Die verdiente Führung fiel nach einem Eckball, Ademi köpfte zu seinem zweiten Saisontor ein. Collin Quaner (34. und 36.) verpasste es danach, den Vorsprung auszubauen. Die Gastgeber leisteten sich zahlreiche Fehlpässe und knüpften an ihre schwachen Leistungen der vergangenen Wochen an. Die einzigen Fortuna-Chancen vor der Pause vergaben Axel Bellinghausen (39.) und Joel Pohjanpalo (45.). Im zweiten Durchgang wurde das Düsseldorfer Spiel etwas druckvoller. Pohjanpalo (57.) vergab aber erneut die Möglichkeit zum Ausgleich. Aalen lauerte auf Konter, Gjasula sorgte mit seinem sicher verwandelten Elfmeter für die Entscheidung.

Leipzig geht gegen Sandhausen unter

RB Leipzig hat seine allerletzte Aufstiegschance krachend verspielt und muss mindestens eine weitere Saison mit der 2. Fußball-Bundesliga vorlieb nehmen. Am 32. Spieltag unterlagen die Sachsen dem SV Sandhausen auch in der Höhe verdient mit 0:4 (0:1) und haben nach ihrer höchsten Zweitliga-Niederlage rechnerisch keine Chance mehr auf das Erreichen des Relegationsplatzes. Sandhausen stockte sein Konto durch seinen höchsten Sieg im 100. Zweitliga-Spiel auf 41 Punkte auf und machte vorzeitig den Klassenerhalt perfekt. Marco Thiede (36.) und Hattrick-Schütze Aziz Bouhaddouz (54., 59., 74.) erzielten die Treffer vor 18.904 Zuschauern, zu denen auch Weltmeister Thierry Henry gehörte.

Der Franzose spielte bis zum vergangenen Sommer für Leipzigs Schwesterklub New York Red Bulls. Sandhausen war von Beginn an die aktivere Mannschaft und hätte durch die Torschützen Thiede (8.) und Bouhaddouz (23.) bereits früher in Führung gehen können. Leipzig spielte ideenlos, Winter-Neuzugang Emil Forsberg vergab vor der Pause zwei Halbchancen (13., 42.). Nach dem Seitenwechsel ergab sich RB, dessen Sportdirektor Ralf Rangnick vor dem Anpfiff die Trainerfrage für die kommende Saison explizit offen ließ, seinem Schicksal.

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