WM-Tagebuch "Blog do Brasil": England schläft ein

Die BBC setzt den ehemaligen ManU-Spieler Phil Neville bei der Partie gegen Italien als Co-Kommentator ein - und das Land lästert über seine einschläfernde Wirkung. Sogar die Polizei will ihn zur Beruhigung der Massen einsetzen.

Für englische Fußballfans begann das WM-Spiel gegen Italien eine Stunde früher im Tagesverlauf als beispielsweise in Deutschland - also um 23 Uhr Ortszeit. Trotzdem taten sich einige Fans der "Three Lions" während der 90 Minuten nach eigener Aussage schwer, wachzubleiben.

Am Spiel kann es nicht gelegen haben, die 1:2-Niederlage der Mannschaft von Roy Hodgson war ein sehenswertes und spannendes Spiel, in dem die Engländer über weite Strecken die bessere Mannschaft waren. Was also ließ die Zuschauer vor dem Fernseher müde werden?

Die Schuldigen waren schnell ausgemacht. Im Internet machten sich viele über die BBC und den angeblich langweiligen Co-Kommentar des ehemaligen Nationalspielers Phil Neville lustig, berichtet die Zeitung Daily Mail auf ihrer Website.

Die Journalistin Mary Ann Sieghart twitterte über ihren Kampf mit der Müdigkeit und ihren schnarchenden Ehemann:

Der britische Komiker und Radiomoderator Danny Baker verkündete vor Beginn der zweiten Hälfte sogar die Auswechslung des glücklosen Phil Neville:

Sogar Polizisten machten sich lustig. In ihren Tweets riefen die Beamten in South Warwickshire nicht nur zum verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol (#KnowYourLimit) auf, sie wollten auch ein Tonband von Neville abspielen, um die Straßen in der Nacht ruhig zu halten:

Und auch der ehemalige England-Legionär Dietmar Hamann beteiligte sich an der Debatte. Er schrieb, Neville solle seinen Twitter-Account in der Halbzeitpause nicht lesen. Andernfalls würde er vielleicht nicht auf den Kommentatorenplatz zurückkehren:

Die gute Nachricht für die englischen Fans: Egal, wie weit ihre Mannschaft bei dieser WM noch kommt, die späteste Anstoßzeit wäre für sie 21 Uhr. Das Wachbleiben dürfte ihnen leichter fallen.